Sehen Sie im Video: Baldwins Todesschuss – Hollywood-Waffenexperte erklärt, wie das schreckliche Unglück hätte verhindert werden können.
Bei Dreharbeiten erschießt Alec Baldwin die Kamerafrau Halyna Hutchins und verletzt Regisseur Joel Souza an der Schulter. Der Schuss stammt aus einer Filmwaffe. Was ist schiefgelaufen?
Als Waffenmeister kümmert sich Guillaume Delouche seit drei Jahrzehnten um den sicheren Umgang mit Waffen auf Hollywoods Filmsets.
„Ein solches Modell muss benutzt worden sein. Das ist ein Nachbau eines Revolvers Kaliber 45, den man von hinten lädt.
Auf dem Dreh des Westernfilms „Rust“ habe Baldwin laut Polizeibericht bei einer Lichtprobe mit einer Waffe direkt auf die Kamera gezielt, als sich der Todesschuss gelöst habe. Eigentlich sollte ein penibles Sicherheitsprotokoll alle Beteiligten am Set schützen, wie Waffenexperte Delouche erklärt:
„Wenn der Schauspieler nah an der Kamera sein muss und kein anderer Schauspieler in der Szene involviert ist, werden Plexiglasscheiben eingesetzt. Außerdem werden die Kameraleute und Crewmitglieder mit Feuerschutz, Ohrstöpseln und Augenschutz ausgestattet. Das Protokoll ist sehr streng.
Szene 4: Waffenexperte sortiert Waffen vor Regal
Doch nicht nur das richtige Equipment ist entscheidend. Auch der verantwortungsbewusste Umgang beim Dreh sei wichtig:
O-Ton: Waffenexperte
„It’s better not to ever aim at anyone directly. So we work with the director of photography so that no one is in the firing line.“ … „Guns are being handled as real guns“
Es ist besser nicht auf jemanden direkt zu zielen. Waffenmeister arbeiten mit der Kameracrew zusammen, damit niemand in der Schusslinie ist. … Alle Waffen werden wie echte Waffen behandelt.“
Laut Polizeibericht sei Regisseur Souza davon ausgegangen, dass es sich um eine sogenannte „kalte Waffe“ handelte. Schusswaffen, die am Set verwendet werden, sind entweder Plastikreplica oder echte Waffen ohne Munition.
Während automatische Waffen meist nur aus Kunststoff sind, werden alte Modelle, wie Revolver oder Karabiner, meistens im Original verwendet. Das habe etwas mit Glaubhaftigkeit zu tun, erläutert Deluche:
„Das Publikum ist wirklich schlau, es kennt Waffen, kennt die Geschichte und solche Dinge. Also verwenden wir echte Waffen, die wir sichern, weil sie die Authentizität am Set erhöhen und den Schauspielern beim Performen helfen. „
Ein kalte Waffe ist somit im Film-Jargon eine echte Waffe ohne Munition. Weil die Tatwaffe jedoch geladen – also heiß – war und die Sicherheitsprotokolle offensichtlich nicht hinreichend eingehalten wurde, stehen nun zwei Personen im Fokus der Untersuchung. Einerseits die verantwortliche Waffenmeisterin und andererseits der Regieassistent, der Baldwin die vermeintlich kalte Waffe übergab.
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