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Ägypten Todesstrafe nach brutalem Frauenmord: Gericht will Hinrichtung live im Fernsehen ausstrahlen
In Ägypten ist ein Mann zum Tode verurteilt worden, weil er eine Studentin brutal ermordet hat. Das Gericht setzt sich dafür ein, dass die Exekution zur Abschreckung live übertragen wird.
Im Juni ermordete der Ägypter Mohamed A. die 21 Jahre alte Studentin Naira A.. Am helllichten Tag tötete er sie mit einem Messer. Die junge Frau hatte zuvor einen Heiratsantrag von A. abgelehnt. Die brutale Tat und der darauf folgende Prozess erregten großes Aufsehen in Ägypten und auch darüber hinaus.
Vor Gericht gestand Mohamad A. die Tat und wurde wegen vorsätzlichen Mordes zum Tode verurteilt. Die Richter fordern, dass seine Hinrichtung live übertragen werden soll – zur Abschreckung. Die Verurteilung allein reiche dafür nicht aus, heißt es in einem Brief des Gerichts an das ägyptische Parlament.
Für eine Live-Übertragung der Exekution ist eine Gesetzesänderung nötig. Zuletzt war in den sozialen Netzwerken ein Video aufgetaucht, das offenbar die Ermordung der Studentin zeigen soll.
Debatte über Gewalt gegen Frauen in Ägypten
Mohamed A. war ein Kommilitone des Opfers. Nachdem Naira A. seine Annäherungsversuche zurückgewiesen hatte, wurde sie von ihm gestalkt. Naira A. hatte sich laut Medienberichten an die Polizei gewandt, weil A. damit gedroht hatte, ihr etwas anzutun.
Auf ihrem Telefon wurden Nachrichten gefunden, in denen der spätere Täter schrieb, er werde ihr „die Kehle durchschneiden“.
Der Fall hat in Ägypten eine große Diskussion über Gewalt gegen Frauen ausgelöst: Laut Vereinten Nationen gaben 2015 etwa acht Millionen Ägypterinnen an, durch Partner, Bekannte oder Unbekannte Gewalt im öffentlichen Raum erfahren zu haben. Das Todesurteil gegen A. wurde von Aktivist:innen vor dem Gericht gefeiert.
Ägypten ist laut Amnesty International das Land mit den dritthöchsten Hinrichtungszahlen im vergangenen Jahr. 2021 wurden mindestens 83 Todesurteile vollstreckt. Mehr Hinrichtungen gab es in dem Jahr nur im Iran und in China.
Quellen: „Egypt Independent“ / Amnesty International
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