Aktivisten: Toter bei Schüssen von Sicherheitskräften auf Demonstranten im Iran
Nach dem Ende der Trauerzeit um Mahsa Amini im Iran haben Sicherheitskräfte laut einer Menschenrechtsorganisation erneut auf Demonstranten geschossen und dabei einen jungen Mann getötet. Iranische Sicherheitskräfte erschossen den Kurden in der Stadt Mahabad im Westen des Landes, wie die in Oslo ansässige Menschenrechtsorganisation Hengaw am Donnerstag im Onlinedienst Twitter mitteilte.
Laut Hengaw hatten iranische Sicherheitskräfte bereits am Mittwoch zum Ende einer 40-tägigen Trauerzeit in Aminis Heimatstadt Saghes auf Menschen geschossen und Tränengas eingesetzt. Berichten der iranischen Nachrichtenagentur Isna zufolge waren „fast 10.000 Menschen“ zu Aminis Grab auf dem Friedhof in Saghes gezogen.
Amini war im September in Teheran gestorben, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen des Vorwurfs festgenommen worden war, ihr Kopftuch nicht den Vorschriften entsprechend getragen zu haben. Aktivisten beschuldigen die Behörden, Amini misshandelt zu haben. Ihr Tod löste eine bis heute andauernde Protestwelle aus.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi schien am Donnerstag die Demonstrationen wegen Aminis Tod mit einem bewaffneten Angriff auf eine bedeutende schiitische Pilgerstätte in der südiranischen Millionenstadt Schiras in Verbindung zu bringen. „Die Absicht des Feindes ist es, den Fortschritt des Landes zu stören, und dann ebnen diese Unruhen den Boden für Terroranschläge“, sagte er in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.
Bei dem Angriff auf das Mausoleum Schah Tscheragh waren nach Angaben von staatlichen Medien am Mittwoch mindestens 15 Menschen getötet worden. Zudem wurden den Angaben zufolge bei der Attacke des bewaffneten „Terroristen“ mindestens 19 Menschen verletzt. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich in einem eigenen Propagandakanal zu dem Angriff.
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