Baureihe L479: Franzose verwandelt Nazi-Bunker in Gästehaus – so sieht es im Innern aus

Sehen Sie im Video: Franzose verwandelt Nazi-Bunker in Gästehaus – sechs Personen können für 320 Euro übernachten.

Willkommen im Bunker – Das Teil gehört mittlerweile dem 52-jährigen Serge Colliou und man kann sich hier einmieten. Eine Übernachtung im Bunker der Baureihe L479 kostet für 6 Personen 320 Euro pro Nacht. Und dafür wird einiges geboten. Viel Platz, geschmackvolle Einrichtungsgegenstände, eine Bar – und natürlich ganz wichtig – eine einzigartige Atmosphäre. Der Bunker war ursprünglich während des Zweiten Weltkrieges von deutschen Soldaten in Nordfrankreich gebaut worden. Die Befestigungsanlage war Teil des sogenannten Antlantikwalls, mit Hilfe dessen Hitler-Deutschland die alliierten Truppen abwehren wollte. Der Bunker von Serge Colliou steht in Saint-Pabu in der Bretagne. „Es ist schön, dass man hier jetzt Zeit verbringen kann, zu Abend essen, übernachten und solche Dinge. Also haben wir den Bunker umgebaut und dabei eine gewisse Atmosphäre bewahrt. Wir wollten dem Gebäude ein zweites Leben geben, also werden wir nicht für immer in der Vergangenheit leben. Wir haben einige Aspekte bewahrt, man weiß, wo man ist, es gibt historische Hinweise, aber es ist auch kein Museum.“ Colliou selbst hat eine Vorliebe für Bunker. Er kaufte ein Grundstück in der Gegend und verbrachte 18 Monate damit, den 400 Quadratmeter großen Bunker auszugraben und zu renovieren. An den Küsten der Bretagne und der Normandie findet man noch immer zahlreiche Befestigungsanlagen der deutschen Armee. Einige Bürgermeister in Frankreich wollen deren Überreste entfernen lassen. Bunkerexperte Herve Farrant ist aber dafür, dass einige erhalten bleiben: „Dutzende von Artillerieplattformen wie diese sind gebaut worden. Sie werden irgendwann verschwinden, und wir sollten die schönsten Exemplare erhalten. Das wird seit einigen Jahren getan, sei es in Saint-Nazaire, La Rochelle oder Brest. Oder der, der von Serge umgebaut wurde. Wir fangen an, diese berühmten Bunker zu erhalten. Und das ist eine gute Sache, aber wir können nicht alle retten. Genau da liegt das Problem. Sie sind überall, allein hier in der Gegend gibt es etwa 200 Bunker.“ Laut Colliou kommt sein Bunker gut an. Französische Besucher und Ausländer, darunter auch Deutsche waren zu Gast, nachdem der Bunker vor einem Jahr zur Vermietung freigegeben wurde. Die Anlage liegt in einem Wohngebiet, umgeben von Häusern und Gärten in Küstennähe.

Posts aus derselben Kategorie: