Beliebte Weihnachts-Vorspeise: „Öko-Test“ nimmt Lachs unter die Lupe – nur einer ist „sehr gut“

Beliebte Weihnachts-Vorspeise „Öko-Test“ nimmt Lachs unter die Lupe – nur einer ist „sehr gut“

Mit Räucherlachs belegte Baguettescheiben

Lachs stammt häufig aus Aquakulturen, wo die Lebensbedingungen der Tiere nicht besonders gut sind

© Christin Klose / Picture Alliance

Weihnachten ist für viele Menschen Lachs-Zeit: Der Räucherfisch gehört zum Fest einfach dazu. Deshalb hat „Öko-Test“ Räucherlachs untersucht. Das Ergebnis fiel recht gut aus – mit ein paar Einschränkungen.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RTL.de

Ob auf dem Toast, zur Pasta oder als hübsch drapierte Vorspeise: Räucherlachs ist eine beliebte Delikatesse und liefert viele gesunde Omega-3-Fettsäuren. Aber ist er auch unbedenklich? Und geht es bei der Zucht mit rechten Dingen zu? Das hat „Öko-Test“ jetzt bei 15 Produkten untersucht.

Räucherlachs ist eine gute Eiweiß-, Jod- und Vitamin-D-Quelle. Er liefert wenig gesättigte, dafür viele Omega-3-Fett­säuren. Noch dazu sind die Zeiten längst vorbei, in denen sich Verbraucher auf die Suche nach einer gut sortierten Fischtheke machen mussten, um ihn zu finden. Mittlerweile gibt es den Fisch in nahezu jedem Supermarkt.

Schmecken soll er natürlich auch und unbedenklich für die Gesundheit soll er sein. „Öko-Test“ hat deshalb 15 geräucherte Zucht- und 5 Wildlachs­produkte unter die Lupe genommen. Alle wurden auf Keime und Geschmack geprüft. Die von den Experten beauftragten Labore analysierten die Zuchtlachse zudem auf das bedenkliche Konservierungsmittel Ethoxyquin. Weitere Analysen betrafen Rückstände von Antibiotika, Wildlachse wurden zudem auf das Vorhandensein der wenig appetitlichen, aber harmlosen Fadenwürmer (Nematoden) geprüft.

Lachs erweist sich im Test als recht gut – abgestorbene Nematoden im Wildlachs

Resultat der Untersuchung: Erstmals war in diesem Test das krebsverdächtige Futterkonservierungsmittel Ethoxyquin in keinem einzigen Zuchtlachs mehr nachweisbar. Auch mit Krankheitserregern wie Salmonellen oder Schwermetallen wie Quecksilber sowie Antibiotika-Resten gab es keine Probleme. Nur drei Wildlachse bekamen Notenabzug, weil sie relativ viele abgestorbenen Nematoden enthielten. Mit bloßem Auge sind die nicht zu erkennen.

Auch Geruch und Geschmack der Produkte gingen in der ersten Verkostung in Ordnung. In der Prüfung zum angegebenen Verfallsdatum waren viele Lachse dann aber nicht mehr so appetitlich. Einige rochen und schmeckten schon etwas tranig oder fischig. Etwa beim „Irish Sea Spray Irischer Bio Lachs“ („ausreichend) beschrieben die Prüfer die Konsistenz als „musig“. Hier war auch die Gesamtkeimzahl laut der Bewertungsskala „erhöht“. Die Tester empfehlen dem Hersteller, im Zweifel ein früheres Verbrauchsdatum anzusetzen.

Luft nach oben gibt es laut „Öko-Test“ bei den Zuchtbedingungen der Tiere in Aquakulturen, etwa bei der Besatzdichte. So drängen sich laut Herstellerangaben auf einem Kubikmeter Wasser mal 12, mal 25 oder auch mal 33 Kilogramm Fisch in den Becken. Bei den anderen konventionellen und allen Bio-Mästern sind es weniger als 10. Allerdings verenden auch in der Bio-Haltung teilweise sehr viele Lachse, bevor sie Schlachtgewicht erreicht haben. Die Lachsbestände in den im Test vertretenen Fanggebieten vor Alaska sind laut Experten intakt. Dort zu fischen ist derzeit vertretbar.

Von den fünf Wild-Räucherlachsen können die Tester einen mit „sehr gut“ (Friedrichs Kodiak Wildlachs, 6,99 Euro pro 100 Gramm) und zwei mit „gut“ empfehlen („Fjord Krone Sockeye Wildlachs“ von Norma, 2,53 Euro und „Followfish Sockeye Wildlachs, 7,72 Euro). Von den 15 Zucht-Räucherlachsen wurden nur drei mit „gut“ bewertet: „Bio Mare Geräucherter Biolachs“ von Wechsler (7,99 Euro), „Gut Bio Räucherlachs“ von Aldi Nord (3,19 Euro) und „Norfisk Bio Räucherlachs“ (4,49 Euro). Schlechter als „ausreichend“ wurde kein Produkt bewertet.

Alle Ergebnisse finden Sie auf der Webseite von „Öko-Test“.

Abschließend noch ein Tipp: Um Räucherlachs unbeschwert genießen zu können, gehört er in den Kühlschrank, dessen Temperatur maximal sieben Grad Celsius betragen sollte. Das volle Aroma entfaltet der Lachs, wenn er 30 Minuten vor dem Verzehr auf den Tisch kommt. 

xwi/rka/ RTL.de/anb

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