Dank ihrer besten Turnierleistung sind die deutschen Volleyballer ins EM-Viertelfinale eingezogen. Der Vize-Europameister von 2017 bezwang Co-Gastgeber Niederlande nach einem klaren Formanstieg mit 3:1 (25:17, 25:22, 30:32, 25:23).
Im dritten Satz ließen Georg Grozer und seine Teamkollegen sogar sechs Matchbälle ungenutzt, erlebten dadurch im spannenden Achtelfinale aber keinen psychologischen Knacks. Der insgesamt achte Matchball schließlich im vierten Durchgang saß dann. Diagonalangreifer Grozer ragte in Apeldoorn mit 20 Punkten aus der deutschen Offensive heraus.
Nach einer wechselhaften Vorrunde ist die Mannschaft von Nationalcoach Andrea Giani rechtzeitig zur K.o.-Phase voll da und hält ihre Medaillenhoffnung weiter am Leben. Im Viertelfinale am Montag dürfte Deutschland allerdings auf Weltmeister Polen um den früheren Bundestrainer Vital Heynen treffen, der Außenseiter Spanien aus dem Weg räumen dürfte.
Die Deutschen waren von Beginn an voll da. Die wechselhaften Leistungen aus der Gruppenphase hatten Grozer & Co. offensichtlich komplett abgehakt und starteten fast schon unbelastet in die K.o.-Runde. Der EM-Zweite von 2017 agierte mit hoher Konzentration und Intensität, im Aufschlag zeigten sich die Deutschen ebenso erheblich verbessert wie im Block.
Wichtig war auch, dass Grozer in der Offensive schnell auf Touren kam. Mit einer starken Aufschlagserie bescherte der 34 Jahre alte Diagonalangreifer den Gewinn des ersten Durchgangs, brach später aber nicht mehr ganz so erfolgreich durch die niederländische Abwehr.
Giani hatte sein Team im Vergleich zum 1:3 gegen Spanien zum unrühmlichen Vorrundenende auf zwei Positionen umgestellt: Ruben Schott und Marcus Böhme begannen für Denis Kaliberda und Anton Brehme. Vor allem Routinier Böhme eroberte im Mittelblock rasch die Lufthoheit.
Der zweite Satz war zwar bedeutender enger als noch Durchgang eins und Gianis Männer lagen 20:21 zurück. Doch die Deutschen spielten unbeirrt weiter und hatten in engen Situationen auch das zuvor noch fehlende Glück auf ihrer Seite. Der aufdrehende Außenangreifer Christian Fromm machte mit dem zweiten Satzball die 2:0-Führung perfekt.
Rund lief noch nicht alles bei den Deutschen, zumal sich die Niederlande gegen ihr Aus stemmten. Im dritten Satz nutzte der EM-Zweite von vor zwei Jahren sogar sechs Matchbälle nicht. Deutschland ließ sich davon aber nicht runterziehen und bewahrte im engen vierten Durchgang die Nerven, Fromm trumpfte in der Endphase auf. Die Erleichterung nach dem Einzug ins Viertelfinale war riesig.
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