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Dr. Google Diese Symptome werden oftmals lieber gegoogelt, anstatt damit zum Arzt zu gehen
Das Handy ist schnell einmal gezückt, um ein plötzlich aufgetretenes Wehwehchen nachzuschlagen – Dr. Google weiß nach Auffassung einiger User schließlich genauso gut Bescheid wie der niedergelassene Hausarzt. Dabei kann die Selbstdiagnose sehr gefährlich werden.
Plötzlich auftretende Beschwerden machen stutzig, doch die wenigsten wollen damit gleich zum Arzt. Eine Umfrage des Kontaktlinsenshops „Lenstore“ ergab, dass von 1000 Deutschen 83 Prozent ihre Krankheitssymptome lieber zunächst googeln, statt sie professionell behandeln zu lassen. Über die Hälfte (49 Prozent) gab dabei an, dass erst anhand der recherchierten Ergebnisse die Entscheidung gefällt wird, ob man mit den Beschwerden denn nun zum Arzt geht. Denn: Es könnte ja sein, dass gar nichts Schlimmes dahintersteckt. Elf Prozent der Krankheiten bleiben demnach so undiagnostiziert.
Zur Beruhigung der Nerven scheint Google dabei auch ungeeignet: Fast ein Drittel der befragten Deutschen gab zu, dass das Googeln eines Gesundheitssymptoms in der Vergangenheit zur Selbstdiagnose geführt hat, die schlimmer war als die eigentliche Diagnose beim Arzt
In einer weiteren Studie hat „Lenstore“ die 100 am häufigsten bei Google gesuchten Krankheiten analysiert, um je nach europäischem Land herauszufinden, welche am meisten bei „Dr. Google“ erfragt werden, und welche Symptome seit dem Ausbruch des Coronavirus besonders stark zugenommen haben. Wenig überraschend: Das Suchvolumen zu „Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn“ nahm zwischen Januar und März 2020 europaweit um 806 Prozent zu. Dieses Symptom gilt als eines der sichersten, um eine Corona-Infektion zu ermitteln.
Google wird vor allem bei Beschwerden unterhalb der Gürtellinie gefragt
Betrachtet man nur Deutschland, so steht Durchfall mit 74.000 Suchanfragen nach Fieber an zweiter Stelle, europaweit führt er sogar die Liste mit über einer Million Hits an. Auch die Ursachen für Verstopfung (601.000) und vaginalem Juckreiz (214.000) werden auf aller Welt lieber über die Suchmaschine abgefragt. Weitere angeblich peinliche Beschwerden sind etwa Blähungen (109.310), Afterjucken (105.120) und Scheidenausfluss (132.540).
Vergleicht man die zehn Symptome, die europaweit am häufigsten gesucht werden, so stellt sich heraus, dass man in Deutschland weniger nach Angststörungen sucht, als etwa in Norwegen und Dänemark. Die Deutschen scheinen sich mehr um Kopfschmerzen, Sodbrennen und Blasen an den Füßen zu sorgen.
Google ersetzt nicht den Gang zum Arzt
Vor allem durch das Coronavirus hat das Googeln vom Krankheitssymptomen rapide zugenommen. Die Unsicherheit eine Praxis zu betreten überwiegt bei vielen. Dennoch ersetze das Abfragen einer Suchmaschine natürlich nicht den Arzt, sagt „Lenstore“. Die Autoren warnen davor, sich nicht auf die eigene Online-Diagnose zu verlassen: „Es ist großartig, dass wir Zugang zu so viel Wissen haben, aber wenn es um unsere Gesundheit […] geht, ist es immer besser, einen Arzt aufzusuchen als auf Google zu vertrauen“, heißt es dazu.
Quelle: Lenstore
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