Follow Me: Airbus A380: Emirates wrackt das erste Exemplar ihres Flaggschiffs ab

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A6-EDA Emirates

Roter Teppich für die erste A380, die Ende Juli 2008 an den Großkunden Emirates ausgeliefert wurde. Jetzt wird das Flugzeug in seine Bestandteile zerlegt.

© Till Bartels

Nach nur 13 Jahren ist Schluss: Mit einer aufwändigen Zeremonie wurde im Juli 2008 das erste Riesen-Airbus an die Airline aus Dubai übergeben. Jetzt wird der ausgemusterte Airbus A380 mit der Kennung A6-EDA zerlegt.

Es war ein strahlender Sommertag, als der weiß lackierte Airbus A380 mit dem goldenen Schriftzug von Emirates am 28. Juli 2008 vor das Auslieferungszentrum Jürgen Thomas in Hamburg-Finkenwerder geschleppt wurde. Viele Prominenz hatte sich zu einer besonderen Premiere eingefunden. Sogar Boris Becker war gekommen. Zwar hatte Singapore Airlines als Erstkunde bereits im Oktober 2007 in Toulouse die erste A380 erhalten, aber keine andere Airline hatte so viele Exemplare dieses neuen Flugzeugtyps bestellt wie Emirates.

In ihren Reden feierten Airbus-Präsident Tom Endes und Tim Clark, der Chef von Emirates, das doppelstöckige Flugzeug, dessen spezielle Innenausstattung mit Bordbar im Heck des Oberdecks und Duschen für Gäste der First Class weltweit für Furore sorgte.

Schon damals hatte die Airline aus Dubai 58 Jets geordert. Die A380 mit der Kennung A6-EDA, die bereits am 1. August auf ihrem ersten Linienflug von Dubai nach New York eingesetzt wurde, war erst der Anfang. Später füllten sich die Bestellbücher bei Airbus um Optionen auf weitere 104 Exemplare, die jedoch teilweise wieder reduziert wurden.

Inzwischen sind 118 Airbus A380 an Emirates ausgeliefert, die letzten folgen noch im November und Dezember 2021. Dann ist endgültig Schluss mit der A380-Produktion – für immer.

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Die Ironie der A380-Geschichte

Noch während die Airline auf die letzten Neuzugänge wartet, stehen 95 A380 der Emirates-Flotte ungenutzt am Boden und sind Rande der Flughäfen Dubai International Airport (DXB) und Dubai-World Central International (DWC) mit versiegelten Triebwerken eingeparkt. Die Pandemie hat die Wachstumspläne der Airline und die Verkehrsdrehscheibe Dubai im Weltluftverkehr ausgebremst.

Mit Beginn des Groundings hatte Emirates bereits die ältesten A380 als Ersatzteillager genutzt. Jetzt wurde bekannt, dass ausgerechnet das erste Exemplar mit der Kennung A6-EDA komplett ausgeschlachtet – oder vornehmer ausgedrückt – „ausgeflottet“ und „wiederverwertet“ wird.

Zuletzt war die Maschine am 8. März 2020 auf dem Flug von Singapur nach Dubai im Einsatz, der letzte von insgesamt 6319 Flügen. Dann kam die Pandemie. 11,5 Jahre Betriebsjahre sind für ein Langstreckenflugzeug kein Alter. Aber ein Gebrauchtmarkt für den Airbus A380 mit seinen vier Triebwerken hatte sich schon vor Corona entgegen aller Hoffnungen bei Produktionsbeginn nie entwickelt.

Mit der in Dubai ansässigen Firma Falcon Aircraft Recycling hat Emirates einen Vertrag über den „Dekonstruktionsprozesse“ abgeschlossen. Dadurch sollen die „Umweltauswirkungen drastisch reduziert und die Abfallmenge auf den Deponien erheblich verringert“ werden. Rund 190 Tonnen verschiedener Metalle, Kunststoffe, Kohlefaserverbundstoffe und anderer Materialien müssen aus dem Flugzeug entfernt und recycelt werden.

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Der Clou für Fluggäste und A380-Fans: Der Bordbar und einige Kabinenelemente sollen zu maßgeschneiderte Möbelstücken umgestaltet werden, die in den nächsten Monaten als Erinnerungsstücke in den Verkauf gehen.

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