Großbritannien: Britischer Verteidigungsausschuss: Vorsitzender tritt zurück

Großbritannien Britischer Verteidigungsausschuss: Vorsitzender tritt zurück

Tobias Ellwood bei einer Rede im ukrainischen Parlament in Kiew. Der konservative britische Abgeordnete hat wegen anhaltender Kr

Tobias Ellwood bei einer Rede im ukrainischen Parlament in Kiew. Der konservative britische Abgeordnete hat wegen anhaltender Kritik sein Amt im Verteidigungsausschuss niedergelegt. Foto

© Ukrinform/dpa

Mit seinen Aussagen zur britischen Außen- und Wirtschaftspolitik machte sich Tobias Ellwood auch in der eigenen Fraktion viele Feinde. Jetzt legt der Tory-Abgeordnete sein Amt nieder.

Wegen anhaltender Kritik an seinem Aufruf per Video, die Botschaft seines Landes in Afghanistan wieder zu öffnen, hat der Vorsitzende des britischen Verteidigungsausschusses im Unterhaus sein Amt niedergelegt.

Der konservative Abgeordnete Tobias Ellwood verkündete den Schritt gestern Abend über die Online-Plattform X, vormals Twitter. Er glaube zwar, weiterhin eine Mehrheit der Mitglieder im Ausschuss hinter sich zu haben, doch die Dynamik und Effektivität sei nicht dieselbe ohne die Unterstützung aller.

Ellwood hatte in dem Mitte Juli veröffentlichten und bald darauf wieder gelöschten Video angebliche Fortschritte Afghanistans seit der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 gelobt. Unter anderem sprach er von einer verbesserten Sicherheitslage, Korruption und Opiumanbau seien eingedämmt worden. Er forderte, die Zusammenarbeit wieder aufzunehmen.

Ellwoods Video stieß auf harsche Kritik von Abgeordnetenkollegen sowie Menschen- und Frauenrechtsaktivistinnen, weil er beispielsweise den Ausschluss von Mädchen und Frauen aus dem Bildungswesen und dem öffentlichen Leben kaum thematisierte. Der BBC zufolge zeigen Zahlen der Vereinten Nationen auch, dass der Opiumanbau keineswegs abgenommen, sondern zugenommen hat.

Der Tory-Abgeordnete hatte sich zuvor auch mit der Forderung, Großbritannien solle wieder in den Europäischen Binnenmarkt eintreten, viele Feinde in der eigenen Fraktion gemacht. Nach der Veröffentlichung des Videos geriet er von mehreren Seiten unter Druck. Ihm drohte ein Misstrauensvotum.

dpa

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