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Ende August ist für viele Fledermäuse ein wichtiges Datum: So langsam müssen sie sich bereit machen für ihre Winterquartiere. Manche wissen genau, wo sie die kalte Jahreszeit am besten verschlafen können. In Schleswig-Holstein ist beispielsweise der Kalkberg bei Bad Segeberg eine Top-Adresse aus der Sicht der Fledertiere.
Zum Überwintern lieben Fledermäuse alte Stollen oder Höhlen, in denen sie die Hälfte des Jahres verschlafen. Im Sommer jedoch suchen manche Arten auch die Nähe des Menschen – und quartieren sich für die Aufzucht ihrer Jungtiere in Dachböden ein oder auch mal in den luftigen Höhen einer Kirche. Doch solche Räume für die arttypischen Wochenstuben sind in unserer modernen und wärmeisolierten Welt rar geworden.
Batnight am letzten August-Wochenende informiert über Fledermaus-Arten in Deutschland
Ende August ist deshalb auch für viele Fledermaus-Fans ein wichtiges Datum: In der Batnight, die dieses Jahr wieder am letzten Wochenende des Monats stattfindet, informieren Naturschützer in ganz Deutschland über die Flugtiere, wie sie jagen und wie man ihnen helfen kann. Insgesamt 25 Fledermaus-Arten gibt es in Deutschland, sie alle sind in ihrem Bestand gefährdet und streng geschützt.
Manche Naturschutzgruppen statten Besucher bei Exkursionen am Batnight-Wochenende mit speziellen Detektoren aus, mit denen Ultraschallrufe der Fledermäuse für den Menschen hörbar gemacht werden. Die Tiere orten ihre Beute – Insekten – mit ihren Rufen.
A propos Insekten: Diese sind auch der Grund, weshalb sich Fledermäuse in der kalten Jahreszeit an die Decke hängen und erst wieder aufwachen, wenn es warm wird: Im Winter gibt es so gut wie keine Insekten, also auch keine Fledermaus-Nahrung.
Womit wir wieder bei der Frage wären, wie man Fledermäusen helfen kann, will man nicht gleich den Dachboden ausräumen und Einfluglöcher hineinfräsen: Pflanzen Sie einfach einheimische, insektenfreundliche Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon an. Das werden Ihnen auch die Singvögel danken, die sich ja teils auch von Insekten ernähren.
Woher der Vampir-Mythos bei Fledermäusen stammt
Die Batnight – ursprünglich eine europäische Idee, die gleichzeitig in vielen Ländern Europas stattfindet – räumt auch mit zahlreichen Fledermaus-Mythen auf, die völlig „aus der Luft gegriffen“ sind, wie der Naturschutzbund Nabu schreibt. Zum Beispiel, dass sie blutrünstige Vampire sind. Nein, fürchten muss man sich nicht vor ihnen – und inzwischen sind die teils sehr kleinen und perfekt an das Leben in der Luft angepassten Tiere sogar zu Sympathieträgern geworden, heißt es beim Nabu.
Allerdings steckt in der Assoziation mit Vampiren dann doch ein wahrer Kern. Denn in Südamerika, vor allem in Brasilien, gibt es tatsächlich Vampirfledermäuse, die sich vom Blut anderer Säugetiere oder Vögel ernähren. Sie können auch Schweine, Ziegen, Hühner oder Menschen beißen. Die Menge des Blutes, das sie von Menschen saugen, ist zwar klein und damit an sich ungefährlich. Jedoch können die Tiere Krankheiten übertragen, wie etwa die Tollwut.
In Deutschland und Europa aber ernähren sich alle Fledermäuse ausschließlich von Insekten. Angst haben muss also niemand vor der Zwerg- oder der Mückenfledermaus, der Großen Hufeisennase, dem Braunen Langohr oder dem Großen und Kleinen Abendsegler. Dafür sollte man am sommerlichen Nachthimmel gern einmal Ausschau halten nach ihnen. Auch am Stadtrand einer Metropole wie Hamburg vollführen Fledermäuse in der Dämmerung ihre wendigen Jagdflüge.
Quellen: Nabu zur Internationalen Batnight 2022, Eurobats, Leibnitz Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Nabu zur Windkraft und Fledermäuse, Noctalis, Deutschlandfunk Nova, Deutsche Wildtier-Stiftung, Alle heimischen Fledermausarten im Porträt beim Nabu
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