Internationales: Wüst in Litauen: Freunde gegen Druck aus Russland stärken

Internationales Wüst in Litauen: Freunde gegen Druck aus Russland stärken

Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht bei einem Termin. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht bei einem Termin. Foto

© Thomas Banneyer/dpa

Dass der nordhein-westfälische Ministerpräsident am Tag der Deutschen Einheit ausgerechnet nach Litauen reist, überrascht zunächst. Wüst will damit eine Botschaft an Russland senden.

Mit einer dreitägigen Reise nach Litauen will Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst ein Zeichen der Solidarität gegen russische Aggression setzen. „Schon seit Jahren setzt Russland Litauen und die anderen baltischen Staaten unter Druck“, kritisierte der CDU-Politiker am Dienstag vor seiner Abreise nach Vilnius. „Mit meinem Besuch möchte ich die klare Botschaft verbinden, dass wir ohne Wenn und Aber zu unseren Freunden in Litauen stehen.“

In Litauens Hauptstadt Vilnius sind politische Gespräche unter anderem mit Premierministerin Ingrida Simonyte sowie ihren Außen- und Verteidigungsministern geplant, wie die Staatskanzlei in Düsseldorf mitteilte. Außerdem will Wüst sich mit Wirtschaftsvertretern austauschen und ein Bundeswehr-Kontingent in Rukla besuchen, das an der Sicherung der Nato-Ostflanke beteiligt ist. In Litauen sind derzeit rund 800 Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland stationiert, darunter 71 aus NRW.

„Die Menschen in Estland, Lettland und Litauen haben 1989 für Unabhängigkeit und Freiheit demonstriert – und gegen Unterdrückung und Fremdbestimmung“, hob Wüst hervor. „Sie haben damit dazu beigetragen, dass die Teilung Europas überwunden und die deutsche Wiedervereinigung Wirklichkeit werden konnte.“ Mit einer Feier des Tags der Deutschen Einheit gemeinsam mit der Deutschen Botschaft in Vilnius soll daran erinnert werden. In der Hauptstadt wird Wüst auch einen Kranz an der nationalen Gedenkstätte für die Opfer des Kampfes für die Unabhängigkeit niederlegen.

An seinem letzten Besuchstag am Donnerstag will der Ministerpräsident mit Wirtschaftsvertretern Chancen in Litauen ausloten. In dem baltischen Staat sind nach Angaben der Staatskanzlei unter anderem Bayer, DHL, Brenntag und Rheinmetall tätig. In NRW seien rund 50 litauische Unternehmen ansässig.

23 NRW-Hochschulen unterhalten Kooperationen mit litauischen Partnern. Zudem gibt es zehn gemeinsame Städte-Partnerschaften. In NRW leben fast 12.000 Litauer.

dpa

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