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Die News von heute im stern-Ticker.
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Die News von heute im stern-Ticker:
17.14 Uhr: Tausende Todkranke warten auf Spenderorgan
Trotz stabiler Zahlen bei der Organspende während der Corona-Pandemie warten Tausende todkranke Menschen oft mit schwindender Hoffnung auf ein lebensrettendes Organ. „9000 Namen stehen auf der Warteliste für ein Spenderorgan“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. „Jeder von uns kann für einen von diesen Menschen einen Unterschied machen“, so Spahn anlässlich des Tags der Organspende am 5. Juni. „Dieser Tag sollte uns alle daran erinnern, dass wir uns entscheiden sollten.“ Viele Betroffene hätten die Hoffnung auf ein Spenderorgan bereits aufgegeben, berichtete die Vorsitzende der Selbsthilfegruppe „Niere“ Potsdam, Bettina Lange.
Spahn teilte mit, dass es bei der Organtransplantation keinen Einbruch infolge der Corona-Belastung der Kliniken gegeben habe. So seien in den ersten Monaten des Jahres gut 1000 Organe übertragen worden, ein zu den Vorjahren vergleichbarer Wert. Derzeit werde in Deutschland am Aufbau eines Organregisters gearbeitet, das im kommenden März starten solle.
16.15 Uhr: Hohes Schmerzensgeld für Behandlungsfehler – Unterschenkel amputiert
Wegen eines Behandlungsfehlers, in dessen Folge einer Frau beide Unterschenkel amputiert wurden, hat das Hamburger Landgericht ein Krankenhaus zur Zahlung von 170 000 Euro Schmerzensgeld verurteilt. Das Gericht habe die Klinik zudem verpflichtet, für alle weiteren Folgen des Fehlers aufzukommen, sagte ein Justizsprecher. Dafür sei jedoch bislang keine Summe festgelegt worden. Das bereits am 19. Mai ergangene Urteil sei noch nicht rechtskräftig.
16.14 Uhr: Passanten stecken nach Automatensprengung Geldscheine ein
Unverhoffter Geldsegen mit Konsequenzen: Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Herzogenrath hat die Aachener Polizei Ermittlungen gegen Passanten eingeleitet, die herumliegende Geldscheine einsteckten. Auf Videos von Augenzeugen ist laut Polizeiangaben zu sehen, wie mehrere Menschen Scheine mitnahmen und sich anschließend vom Tatort entfernten. Die Kriminalpolizei leitete Strafverfahren ein. Unbekannte hatten den Geldautomaten in der Nacht zum Pfingstmontag gesprengt. Sie flüchteten anschließend in Richtung der niederländischen Grenze. Wie viel Bargeld erbeutet wurde, war zunächst nicht klar.
16.00 Uhr: Türkei schreibt flüchtigen Mafiaboss zur Fahndung aus
Nach schweren Vorwürfen gegen das Umfeld des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat die Oberstaatsanwaltschaft in Ankara die Festnahme des flüchtigen Mafiabosses Sedat Peker angeordnet. Im Zusammenhang mit einer Ermittlung gegen Peker in Ankara sei dieser zur Fahndung ausgeschrieben worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Die Anordnung war demnach schon am Mittwoch erlassen worden.
Gegen Peker wird nach Medienberichten schon seit 2019 wegen Führung einer kriminellen Organisation ermittelt. Im April gingen die türkischen Behörden gegen mutmaßliche Mitglieder von Pekers Bande vor und durchsuchten auch sein Haus in Istanbul.
15.49 Uhr: 32-jähriger Flugschüler stirbt bei Absturz in Nordrhein-Westfalen
Beim Absturz eines Leichtflugzeugs ist in Nordrhein-Westfalen ein 32-jähriger Flugschüler ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Viersen mitteilte, wurde sein 60 Jahre alter Fluglehrer schwer verletzt und per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Die Maschine stürzte demnach beim Landeanflug nahe einem Flugplatz bei Grefrath auf ein Feld.
Akute Lebensgefahr für den Fluglehrer aus Meerbusch bestehe nicht, hieß es. Nach ersten Erkenntnissen sei höchstwahrscheinlich davon auszugehen, dass der 32-jährige Grefrather das Flugzeug während der Unterrichtsstunde gesteuert habe. Der genaue Unfallhergang und die Unfallursache waren zunächst nicht bekannt. Mögliche Zeugen des Absturzes wurden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
14.54 Uhr: Türkei wirft Israel Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor
Der türkische Außenminister hat Israel „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ an palästinensischen Zivilisten im Zuge des jüngsten Gaza-Konflikts vorgeworfen. Es gebe keinen berechtigten Grund für Israels „Aggression“, sagte Mevlüt Cavusoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur bei einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. Cavusoglu nahm per Video an der Sitzung teil. Die Gewalt der letzten Wochen sei das Ergebnis von Israels Provokationen am Tempelberg, sagte Cavusoglu demnach weiter. „Diese Provokationen sind Teil einer Kampagne der systematischen, ethnischen, religiösen und kulturellen Säuberung“, sagte Cavusoglu laut Anadolu weiter. Es müssten wirksame Mittel gefunden werden, um die Straffreiheit für Israel zu beenden.
14.32 Uhr: Koalition legt Streit über Lieferkettengesetz bei
Vier Monate vor der Bundestagswahl hat die große Koalition ihren Streit über das geplante Gesetz zur Einhaltung von Menschenrechten in internationalen Lieferketten doch noch beigelegt. Das Gesetz könne nun endgültig im Bundestag beschlossen werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur.
14.01 Uhr: Seilbahn-Experten in Österreich schließen Unglück wie in Italien aus
Ein Seilbahnunglück wie in Italien ist nach Überzeugung von Experten in Österreich nicht vorstellbar. Den Riss eines Zugseils ohne äußere Einwirkung schloss Christian Felder, Vorsitzender des Technikerkomitees beim Fachverband Seilbahnen, am Rande eines Pressegesprächs in Salzburg aus. Auch eine absichtliche Abschaltung eines Sicherheitssystems könne in Österreich nicht passieren, sagte er. Das Land habe nicht nur eines der strengsten Seilbahngesetze weltweit mit regelmäßigen Kontrollen, sondern verfüge auch gut ausgebildetes Personal.
13.31 Uhr: Nach Apartheid-Warnung: Israel bestellt französischen Botschafter ein
Nach Apartheid-Warnungen des französischen Außenministers hat Israel den Botschafter des Landes einbestellt. Der israelische Außenminister Gabi Aschkenasi habe den Gesandten in sein Büro zitiert, um ihm eine Rüge zu erteilen, teilte das Außenministerium in Jerusalem mit. Israel erwarte von befreundeten Staaten, dass diese nicht mit unverantwortlichen Äußerungen radikalen und anti-israelischen Kräften in die Hände spielten, sagte Aschkenasi demnach.
Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian hatte bei einem Interview am Sonntag vor der Gefahr einer „Apartheid“ gewarnt. Auch in israelischen Städten seien es im Rahmen der jüngsten Eskalation der Gewalt zwischen militanten Palästinensern und Israel zu Konfrontationen zwischen Juden und Arabern gekommen. Das zeige, dass wenn es eine andere Lösung als die Zweistaatenlösung gebe, man „die Zutaten für eine Apartheid“ habe, die lang anhalten könnte, sagte er in der Sendung Grand Jury. „Wir müssen also versuchen, diese Situation zu vermeiden.
13.23 Uhr: Rund 50 Verdächtige für antisemitische Taten identifiziert
Die Polizei hat seit dem 10. Mai nach antisemitischen und antiisraelischen Straftaten in Nordrhein-Westfalen rund 50 Verdächtige namentlich identifiziert. Das sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in einem Interview mit dem Kölner Domradio. Es handele sich dabei überwiegend um arabischstämmige junge Männer, ergänzte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag auf dpa-Anfrage. Wegen der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und Palästinensern war es zu einer Welle solcher Straftaten in NRW gekommen.
13.09 Uhr: Hongkonger Parlament besiegelt von China verordnete radikale Wahlrechtsreform
In Hongkong hat das China-treue Parlament eine radikale Wahlrechtsänderung beschlossen, mit der sich Peking weitgehende Kontrolle über die Parlamentswahlen in der Sonderverwaltungszone verschafft. 40 Abgeordnete stimmten für das von China vorgegebene, neue Wahlgesetz, zwei Abgeordnete stimmten dagegen. Die Gesetzesänderung erschwert es Oppositionskandidaten, ins Parlament einzuziehen. Das neue Wahlgesetz war im März von Chinas Präsident Xi Jinping unterzeichnet worden. Es ist der jüngste Schritt Pekings zur Unterdrückung der pro-demokratischen Hongkonger Opposition. Erstmals angewandt werden soll das neue Wahlrecht bei der Parlamentswahl im Dezember.
Das neue Wahlrecht sieht vor, dass eine große Mehrheit der Abgeordneten von einem Peking-treuen Komitee ausgewählt wird. Jeder Kandidat wird künftig von der nationalen Sicherheit überprüft. Zudem verkleinert sich die Zahl direkt gewählter Kandidaten von 35 auf 20. Die Zahl der Sitze im Parlament wird dagegen von 70 auf 90 angehoben.
12.56 Uhr: Frankreich erkennt Verantwortung bei Ruandas Völkermord an
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat bei einem Besuch im ostafrikanischen Staat Ruanda Frankreichs politische Verantwortung während des Völkermords 1994 anerkannt. Vertreter der Hutu-Mehrheit hatten damals hunderttausende Angehörige der Tutsi-Minderheit und gemäßigte Hutu getötet. Macron sagte während einer Rede am Genozid-Denkmal in der Hauptstadt Kigali, Frankreich habe eine Pflicht, nämlich „sich der Geschichte zu stellen und das Ausmaß des Leidens anzuerkennen, das es dem ruandischen Volk zugefügt hat“.
Paris habe zu lange gewartet, die Wahrheit zu prüfen, so Macron. Die internationale Gemeinschaft habe drei „endlose“ Monate vergehen lassen, bevor sie reagierte. Obwohl Frankreich bei internationalen Verhandlungen im August 1993 einen regionalen Konflikt oder Bürgerkrieg verhindern wollte, habe es Warnungen von Beobachtern ignoriert und sich dabei unwillkürlich auf die Seite der Täter gestellt, die Monate später den Völkermord begehen würden, sagte Macron.
12.49 Uhr: FDP-Abgeordnete unterstützt für Neuwahl nötige Auflösung von Thüringer Landtag
In der Debatte um die geplante Neuwahl in Thüringen hat eine FDP-Abgeordnete der rot-rot-grünen Minderheitsregierung Unterstützung für die notwendige Auflösung des Landtags zugesichert. Die Abgeordnete Ute Bergner erklärte in Erfurt „verbindlich“, dass sie dem Antrag auf Auflösung des Parlaments zustimmen werde. Sie habe diese Entscheidung „persönlich und unabhängig von meiner Fraktion“ getroffen. „Ich will den Weg für Neuwahlen frei machen“, erklärte die Abgeordnete.
Die Auflösung des Thüringer Landtags ist Voraussetzung für die geplante Neuwahl Ende September. Dafür ist eine Zweidrittelmehrheit im Parlament erforderlich. Für dessen Auflösung müssten mindestens 60 der insgesamt 90 Abgeordneten stimmen. Die Regierungsparteien Linke, SPD und Grüne sowie die CDU-Fraktion verfügen gemeinsam über 63 Stimmen. Vier CDU-Abgeordnete hatten laut Berichten allerdings angekündigt, eine vorzeitige Auflösung nicht mitzutragen. Damit könnte es für eine Mehrheit kritisch werden. Mögliche Stimmen von FDP und AfD sind dabei bislang nicht einkalkuliert.
12.33 Uhr: Polizei zerschlägt Drogenring in Baden-Württemberg – 13 Festnahmen
In Baden-Württemberg hat die Polizei einen Drogenring zerschlagen und 13 Tatverdächtige festgenommen. Die Bande soll allein im Zeitraum von Ende März bis Mitte Juni vergangenen Jahres über 800 Kilogramm Haschisch und Marihuana sowie mehr als 40 Kilogramm Kokain erworben und weiterverkauft haben, wie die Staatsanwaltschaft Mannheim gemeinsam mit der Polizei erklärte. Gegen die Gruppe werde bereits seit Ende 2020 ermittelt. Bei einer Razzia wurden insgesamt 25 Objekte in Weinheim, Ladenburg, Heidelberg, Neckarsteinach und im gesamten Rhein-Neckar-Kreis durchsucht, darunter elf Bunkerwohnungen zur Lagerung von Drogen.
Laut Staatsanwaltschaft beschlagnahmten die Ermittler rund 276 Kilogramm Marihuana und elf Kilogramm Haschisch sowie jeweils rund ein Kilogramm Amphetamin und Kokain. Außerdem wurden zwei scharfe Schusswaffen, über 76.000 Euro Bargeld und vier hochwertige Autos gefunden. Im Einsatz waren insgesamt rund 400 Polizisten, darunter auch Mitglieder des Spezialeinsatzkommandos des Landes sowie Beamte aus benachbarten Bundesländern.
12.29 Uhr: Amazon-Gründer Bezos gibt Unternehmensleitung am 5. Juli an Andy Jassy ab
Nach fast drei Jahrzehnten an der Spitze von Amazon gibt Konzerngründer Jeff Bezos am 5. Juli die Leitung des Unternehmens an seinen Nachfolger Andy Jassy ab. Bezos kündigte das Datum für den bereits bekannten Führungswechsel bei der Hauptversammlung des Internetkonzerns an. Es fällt auf den 27. Jahrestag der Unternehmensgründung und habe für ihn daher auch einen „sentimentalen“ Wert, sagte Bezos.
12.06 Uhr: UN-Kommissarin bezeichnet Israels Luftangriffe als mögliche Kriegsverbrechen
Die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet hat die israelischen Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen als mögliche Kriegsverbrechen bezeichnet. Sollte sich herausstellen, dass die Bombardements „wahllos und unverhältnismäßig“ gegen Zivilisten und zivile Einrichtungen gerichtet waren, „dann würden solche Angriffe Kriegsverbrechen darstellen“, sagte Bachelet bei einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. Sie habe keine Belege dafür gesehen, dass es sich bei den attackierten Gebäuden im Gazastreifen hauptsächlich um militärische Ziele gehandelt habe.
Die israelische Offensive habe zu vielen zivilen Opfern und zu einer massiven Beschädigung von Regierungsgebäuden, medizinischen Einrichtungen, Wohnhäusern und Büros humanitärer Organisationen geführt, sagte Bachelet. Die UN-Menschenrechtskommissarin verurteilte zugleich die Angriffe der Hamas auf Israel, die ohne Unterscheidung zwischen militärischen Zielen und Zivilisten verübt worden seien. Somit handele es sich um einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht.
11.44 Uhr: Zweiter Tatverdächtiger nach versuchtem Raubüberfall in Berlin gefasst
Nach einem versuchten Raubüberfall auf eine Bankfiliale im Berliner Bezirk Neukölln ist der zweite Tatverdächtige festgenommen worden. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich um den 20-jährigen Bruder des ersten, bereits festgenommenen 18-jährigen Tatverdächtigen, der sich im Krankenhaus befand. Spezialeinsatzkräfte des Landeskriminalamts nahmen den Mann im Stadtteil Kreuzberg fest.
Bei dem versuchten Raubüberfall hatten zwei Angreifer einen Geldboten, der die Automaten im Vorraum der Bank mit Geld befüllen wollte, mit Reizgas attackiert. Zudem soll einer der beiden mindestens zwei Schüsse auf den Boten abgegeben haben, woraufhin dieser das Feuer erwidert haben soll. Der 18-jährige Tatverdächtige wurde bei dem Schusswechsel getroffen und schwer verletzt. Er wurde vor der Bank festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht. Sein mutmaßlicher Komplize entkam zunächst, verließ den Tatort allerdings ohne Beute. Der 20-Jährige sollte noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.
11.00 Uhr: Baerbock rechtfertigt Sonderzahlungen – Selbst an Beschluss beteiligt
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat eingeräumt, am Beschluss über Sonderzahlungen auch an sie selbst beteiligt gewesen zu sein. In der ARD-Talksendung „Maischberger“ sagte Baerbock auf den Hinweis von Moderatorin Sandra Maischberger, mit dem Beschluss des Bundesvorstandes habe sie sich das Weihnachtsgeld selbst genehmigt: „Ja, weil wir – anders als andere Parteien, das handhaben die Parteien sehr unterschiedlich – Parteivorsitzenden, die auch im Bundestag sind, so wie ich, kein Gehalt zahlen. Wir zahlen auch nichts dafür, wenn Vorträge gehalten werden oder nehmen keine Einnahmen von Dritten ein.“ Weihnachtsgeld werde allen gezahlt, auch allen Angestellten. Das gelte auch für einen Corona-Bonus.
Baerbock hatte der Verwaltung des Bundestags Sonderzahlungen von mehr als 25 000 Euro nachgemeldet, die sie in den vergangenen Jahren als Bundesvorsitzende von ihrer eigenen Partei bekommen hatte. Den Großteil machte dabei Weihnachtsgeld aus. Darunter war aber auch eine coronabedingte Sonderzahlung aus dem Dezember 2020 in Höhe von 1500 Euro. „Ich habe mich natürlich selbst über meinen Fehler tierisch geärgert“, sagte Baerbock. Sie bekräftigte zugleich, das Weihnachtsgeld sei immer korrekt versteuert worden. Sie habe aber nicht auf dem Schirm gehabt, dass sie es auch dem Bundestagspräsidenten hätte melden müssen.
10.35 Uhr: Mann stellt sich als DHL-Erpresser – Behörden prüfen Angaben
Polizei und Staatsanwaltschaft in Potsdam überprüfen weiter Angaben eines Mannes, der sich als DHL-Erpresser gestellt hatte. „Wir sammeln die Informationen und prüfen diese jetzt“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Wilfried Lehmann. Nähere Angaben zu dem Mann wurden bislang nicht gemacht.
Am 1. Dezember 2017 war in einer Apotheke am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarkts eine Paketbombe entdeckt worden, in der sich eine Sprengvorrichtung und Nägel sowie ein Schreiben befanden, in dem von dem Dienstleister eine Millionensumme in Bitcoins gefordert wurde. Verletzt wurde niemand. Bereits Anfang November 2017 war eine explosive Sendung im Postzentrum Frankfurt (Oder) eingegangen.
10.03 Uhr: Über 1000 Festnahmen: Operation gegen Drogenhandel in Großbritannien
Bei einer großangelegten Operation gegen den Drogenhandel in ländlichen Gebieten haben Ermittler in Großbritannien in dieser Woche mehr als 1000 Menschen festgenommen. Gleichzeitig wurden knapp 300 Waffen beschlagnahmt und mehr als 900 Wohnungen durchsucht, wie die nationale Polizeibehörde National Police Chiefs‘ Council mitteilte. Mit Großaktionen wie diesen geht die britische Polizei zunehmend gegen kriminelle Banden vor, die Minderjährige und andere leicht beeinflussbare Menschen als Drogenkuriere missbrauchen und deren Wohnungen als Verstecke für ihre Ware nutzen.
9.28 Uhr: Europäische Aktivisten reichen Beschwerde gegen Gesichtserkennungsunternehmen ein
Datenschützer haben in mehreren europäischen Staaten Beschwerde gegen das auf Gesichtserkennung spezialisierte Unternehmen Clearview AI eingelegt. Clearview hat mehr als drei Milliarden Fotos im Netz gesammelt und daraus eine Biometrie-Datenbank für private Unternehmen und Strafverfolgungsbehörden erstellt, wie die Datenschutzorganisation Privacy International (PI) und drei weitere Gruppen mitteilten. Die Verwendung der Bilder „geht weit über das hinaus, was wir als Online-Nutzer jemals erwarten könnten“, erklärte PI-Rechtsexperte Ioannis Kouvakas.
Clearview war im Januar 2020 durch einen Artikel der „New York Times“ bekannt geworden. Daraus ging hervor, dass das Unternehmen in den USA bereits mit Behörden wie dem FBI und dem Heimatschutzministerium zusammenarbeitet. Der Gründer Hoan Ton-That räumte damals gegenüber der Zeitung ein, dass Clearview mit dem Sammeln von Nutzerfotos gegen die Nutzungsbedingungen von Facebook und anderen Onlinenetzwerken verstößt.
8.45 Uhr: 2020 knapp fünf Prozent mehr Wohnungen fertiggebaut
Auch im vergangenen Jahr sind in Deutschland mehr Wohnungen gebaut worden als im Vorjahr: Insgesamt wurden 306.376 Wohnungen fertiggestellt, das waren 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Der im Jahr 2011 begonnene Anstieg habe sich damit weiter fortgesetzt – eine höhere Zahl an fertiggestellten Wohnungen hatte es zuletzt im Jahr 2001 gegeben.
Dennoch gibt es weiterhin einen großen Überhang von bereits genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen in Deutschland, wie die Statistiker mitteilten. Ihre Zahl beläuft sich auf knapp 780.000, das ist der höchste Stand seit 1998.
8.20 Uhr: Mann mit Kippa in Magdeburg attackiert
In Magdeburg soll ein Mann aus einer Gruppe heraus einen Kippa-Träger attackiert haben. Laut Polizei hatte der Täter gestern Nachmittag in der Innenstadt zunächst versucht, dem 22-Jährigen mit Gewalt die Kopfbedeckung zu entwenden. Dann habe der Mann den aus Magdeburg stammenden Iraner mehrfach ins Gesicht und gegen den Hals geschlagen. Als eine Zeugin gekommen sei, habe der Verdächtige aufgehört und sei mit den anderen geflohen. Die Polizei geht von einem antisemitischen Motiv aus. Sie sucht nach vier bis fünf Männern, die sie als „arabisch“ aussehend und im Alter zwischen 18 und 25 Jahren beschreibt. Die Ermittlungen laufen. Es wird nach Zeugen gesucht. Der 22-Jährige sei leicht im Gesicht verletzt worden.
6.47 Uhr: Zehntausende Menschen fliehen aus Angst vor weiterem Vulkanausbruch aus Goma
Nach tagelangen Erdstößen nach dem Ausbruch des Vulkans Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo haben die Behörden die teilweise Evakuierung der Millionenstadt Goma im Osten des Landes angeordnet. Zehntausende Menschen versuchten am Morgen, sich in Sicherheit zu bringen, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der Vulkan war bereits am Wochenende ausgebrochen, woraufhin tausende Bewohner der Stadt geflüchtet waren.
Bei der letzten großen Eruption des Vulkans im Jahr 2002 waren mehr als hundert Menschen getötet und fast der gesamte östliche Teil von Goma mit Lava bedeckt worden, darunter auch die Hälfte der Landebahn des Flughafens von Goma. Die bisher folgenschwerste Eruption des Nyiragongo ereignete sich 1977, damals starben mehr als 600 Menschen. In der Region an der Grenze zu Ruanda und Uganda gibt es insgesamt sechs über 3000 Meter hohe Vulkane.
6.09 Uhr: Erneut Demonstrant bei regierungskritischen Protesten in Kolumbien getötet
Bei den Protesten gegen die Regierung des rechtsgerichteten Präsidenten Iván Duque ist in Kolumbien erneut ein Demonstrant getötet worden. Der 18-jährige Student starb nach Polizeiangaben offenbar an Schussverletzungen. Die Polizei machte keine Angaben, wer auf den Demonstranten geschossen hatte. In der Stadt Tuluá war demnach am Dienstagabend eine friedliche Demonstration eskaliert, nachdem mehrere Männer Steine auf Sicherheitskräfte geworfen hatten. In der Folge wurde ein örtliches Justizgebäude in Brand gesteckt sowie mehrere Geschäfte geplündert. Insgesamt starben damit nach offizieller Zählung seit dem Beginn der Proteste 44 Menschen, die meisten davon Zivilisten.
Seit rund vier Wochen gehen tausende Kolumbianer aus Wut über die Gesundheits-, Sicherheits- und Bildungspolitik der Regierung auf die Straße. Ausgelöst wurden die Proteste durch Pläne für eine Steuerreform, die inzwischen zurückgezogen wurde. Die Proteste richten sich nun aber allgemein gegen die Regierung. Die Demonstranten fordern bessere Arbeitsbedingungen, eine Reform des Rentensystems, einen besseren Schutz von Menschenrechtsaktivisten und die vollständige Umsetzung des Friedensabkommens mit der Rebellengruppe Farc.
5.15 Uhr: Union überholt Grüne bei der Sonntagsfrage
CDU und CSU liegen nach einer aktuellen Umfrage in der Wählergunst wieder vor den Grünen. Die Union kam in einer Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov auf 26 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 22 Prozent. Auf die Frage „Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, welche Partei würden Sie wählen?“ antworteten 15 Prozent mit SPD, 12 Prozent gaben die FDP an, 11 Prozent die AfD und 7 Prozent die Linken. Bei einer YouGov-Umfrage vier Wochen zuvor hatten die Grünen mit 25 Prozent noch einen Punkt vor der Union gelegen. SPD und FDP konnten sich im gleichen Zeitraum um einen Prozentpunkt verbessern. Die AfD stagnierte, die Linke verlor einen Punkt.
Bei der Bewertung der politischen Arbeit der Spitzenkandidaten schneidet der aktuelle SPD-Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz am besten ab. 21 Prozent der Befragten stuften seine politische Arbeit als eher gut ein, 8 Prozent als sehr gut. An zweiter Stelle liegt FDP-Chef Christian Lindner mit 18 beziehungsweise 8 Prozent. Danach folgen die designierte Grünen-Kanzlerkandidatin und Parteichefin Annalena Baerbock mit 17 beziehungsweise 8 Prozent und der Unionskandidat und CDU-Parteichef Armin Laschet mit 18 beziehungsweise 5 Prozent.
3.08 Uhr: Galt schon als ausgestorben: Riesenschildkröte auf Galápagos entdeckt
Seit mehr als 100 Jahren galt die Riesenschildkröte von der Insel Fernandina im Galápagos-Archipel als ausgestorben – jetzt haben Forscher wieder ein Exemplar des großen Reptils entdeckt. Genanalysen der Yale-Universität in den USA hätten ergeben, dass es sich bei einer vor zwei Jahren gefundenen Schildkröte um ein Tier der Spezies Chelonoidis phantasticus handelte, teilte das ecuadorianische Umweltministerium mit. „Ohne Zweifel erneuert diese Entdeckung unsere Hoffnung, diese Spezies wieder zum Leben erwecken zu können“, sagte der Leiter des Nationalparks Galápagos-Inseln, Danny Rueda.
„Eines der größten Geheimnisse der Galápagos-Inseln war stets die Riesenschildkröte von der Insel Fernandina. Die Wiederentdeckung dieser verlorenen Spezies könnte gerade noch rechtzeitig geschehen sein, um sie zu retten“, sagte der Schildkrötenexperte von der staatlichen Universität New York, James Gibbs. „Jetzt müssen wir dringend weiter suchen und noch mehr Schildkröten finden.“
2.25 Uhr: Handelskrieg: USA und China nehmen erstmals wieder Kontakt auf
Erstmals seit der Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten Joe Biden haben die Unterhändler der USA und Chinas in ihrem andauernden Handelskrieg miteinander Kontakt aufgenommen. Die neue US-Handelsbeauftragte Katherine Tai sprach mit Chinas Vizepremier Liu He, wie in Peking und Washington mitgeteilt wurde. „Beide Seiten hatten einen offenen, pragmatischen und konstruktiven Austausch“, berichtete Chinas Handelsministerium.
Angefangen hatte der Handelskrieg am 15. Juni 2018: Mit Strafzöllen auf Einfuhren aus China in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar gab der damalige US-Präsident Donald Trump den ersten Schuss in dem Konflikt ab. Er wollte das Handelsdefizit mit China senken und kritisierte Pekings unfaire Handelsmethoden. Der Konflikt schaukelte sich hoch, bis Trump ein Jahr später fast auf alle Importe aus China im Wert von mehr als 500 Milliarden US-Dollar Strafzölle verhängt hatte – mehr als Peking mit Gegenzöllen beantworten konnte.
1.42 Uhr: „Die kleine Raupe Nimmersatt“: US-Autor Eric Carle ist tot
Der US-Autor Eric Carle, dessen Kinderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ zum Welterfolg wurde, ist tot. Carle sei bereits am Sonntag im Alter von 91 Jahren gestorben, teilte seine Familie auf seiner Webseite mit. Sein Vater sei in seinem Studio im US-Bundesstaat Massachusetts einem Nierenversagen erlegen, sagte Sohn Rolf der „New York Times“.
Der 1929 in Syracuse im US-Bundesstaat New York geborene Carle war Sohn deutscher Auswanderer, die mit ihm 1935 zurück nach Deutschland zogen. Anfang der 50er-Jahre kehrte Carle zurück in die USA, wo die schmerzhaften Kindheitserinnerungen aus Deutschland im Nationalsozialismus Antrieb für seine Arbeit als Kinderbuchautor wurden. Mehr als 100 Bücher veröffentlichte er, die in rund 70 Sprachen übersetzt wurden. „Die kleine Raupe Nimmersatt“ – die Geschichte einer Raupe, die aus einem Ei schlüpft, sich durch allerlei Lebensmittel frisst und dann dick und rund verpuppt, bevor sie zu einem Schmetterling wird – machte Carle Ende der 60er-Jahre weltberühmt.
0.14 Uhr: Neun Tote nach Schüssen an Zugdepot in Kalifornien
Ein Schütze hat an einem Zugdepot in der kalifornischen Stadt San Jose das Feuer eröffnet und acht Menschen getötet. Auch der mutmaßliche Täter ist tot. Er habe ersten Ermittlungen zufolge Suizid begangen, teilte Polizeisprecher Russell Davis mit. Bei der Bluttat sei zudem eine Person verletzt und in „kritischem Zustand“ in ein Krankenhaus gebracht worden. Über das Motiv des Todesschützen konnten die Ermittler nichts sagen. Davis erklärte aber, dass der Tatverdächtige ein Mitarbeiter des Unternehmens war. Das Zugdepot für Stadtbahnen gehört dem örtlichen Verkehrsverbund VTA.
„Dies passiert wieder und wieder“, bedauerte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom mit Blick auf die häufigen Fälle von Waffengewalt in den USA. Es müsse sich dringend etwas ändern. US-Präsident Joe Biden sprach laut Mitteilung des Weißen Hauses von einer „schrecklichen Tragödie“. Viele Angehörige seien betroffen und würden um die Opfer trauern. Er habe die „traurige Pflicht“, einmal mehr die Anordnung zu geben, Flaggen auf halbmast zu setzen.
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