In Baden-Württemberg fällt der Startschuss für die diesjährigen Tarifverhandlungen im Einzelhandel.
Die Gespräche am heutigen Mittwoch (10.30 Uhr) in Korntal-Münchingen nahe Stuttgart bilden den bundesweiten Auftakt, morgen starten die Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen.
Die Gewerkschaft Verdi fordert in Baden-Württemberg wie in vielen andern Bundesländern eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6,5 Prozent. Mindestens soll es aber 163 Euro mehr geben – das entspricht einem Euro mehr pro Stunde. Außerdem soll das tarifliche Mindesteinkommen bei mindestens 2100 Euro festgelegt werden.
Ein zentrales Anliegen von Verdi ist es, die Allgemeinverbindlichkeit wieder herzustellen. Übersetzt heißt das, dass die Tarifverträge verpflichtend für alle Arbeitgeber einer Branche gelten. Anfang der 2000er Jahre war die Allgemeinverbindlichkeit im Einzelhandel von Arbeitgeberseite aufgekündigt worden. Seitdem hielten sich immer weniger Händler freiwillig an den Tarifvertrag.
In Baden-Württemberg trifft die Verhandlung rund 490.000 Beschäftigte, bundesweit sind es laut Verdi 3,1 Millionen. Im Gegensatz zu anderen Branchen gibt es im Einzelhandel keinen Pilotbezirk. Schafft ein Bezirk allerdings den Abschluss, orientieren sich häufig andere an dem Ergebnis.
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