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Skispringen Wellinger siegt zum Auftakt der Vierschanzentournee und lässt Skisprung-Fans träumen
25.500 Skisprung-Fans bekommen in Oberstdorf eine große Show geboten. Andreas Wellinger präsentiert sich in großartiger Form. Auch eine deutsche Skisprung-Legende ist begeistert.
Mit einer wahren Skisprung-Gala hat Andreas Wellinger die Hoffnungen auf den ersten deutschen Vierschanzentourneesieg seit Sven Hannawalds Triumph 2002 eindrucksvoll befeuert. Der 28-Jährige setzte sich am Freitag in Oberstdorf vor dem zweitplatzierten Japaner Ryoyu Kobayashi und Stefan Kraft aus Österreich durch. Wellinger sprang vor 25 500 begeisterten Zuschauern in der Arena am Schattenberg formidable 139,5 und 128 Meter weit.
„Hammer!“, kommentierte Hannawald euphorisch Wellingers ersten Sprung in der ARD. Bundestrainer Stefan Horngacher war ebenfalls begeistert. „Makellos“, sagte er. „Hut ab, das hat er wirklich sehr, sehr gut gemacht.“ Youngster Philipp Raimund zeigte ebenfalls eine gute Leistung und wurde Sechster. Lokalmatador Karl Geiger hatte im zweiten Durchgang Pech mit den Bedingungen und landete nach Rang vier zur Halbzeit auf dem siebten Platz.
Oberstdorf im Ausnahmezustand
Die große Bühne gehörte aber Wellinger. Der Bayer hatte zuvor bei der Tournee noch nie einen Wettkampf gewonnen. Insgesamt feierte er den sechsten Einzel-Weltcupsieg seiner Karriere. Den zuvor letzten deutschen Tageserfolg beim Schanzenspektakel in vier Akten hatte Geiger 2020 geholt – ebenfalls in Oberstdorf.
Wellinger hat das geschafft, was viele ihm schon nicht mehr wirklich zugetraut hatten: Nach schweren und von Verletzungen geprägten Jahren ist er wieder Vorzeigeathlet des deutschen Teams. Die von Funsport begeisterte Frohnatur springt in diesem Winter konstant so stark, wie ganz lange nicht. In acht Weltcups vor der Tournee erreichte Wellinger viermal das Podest. Nur einmal schaffte es der Olympiasieger von 2018 nicht unter die besten fünf Springer.
Der Tourneestart versetzte ganz Oberstdorf in Ausnahmezustand. Schon am Vormittag zogen Fans mit Deutschland-Hüten und Fahnen durch die Straßen des sonst so beschaulichen Kurorts, in dem normalerweise rund 10.000 Menschen leben. Auch ohne Schnee feierten die Skisprung-Fans eine große Winterparty.
Vierschanzentournee: Topstar Halvor Egner Granerud kann sich nicht behaupten
Schon fünf Stunden vor dem Wettkampf-Start sicherten sich die ersten Anhänger die besten Plätze in der mit 25 500 Zuschauern ausverkauften Arena. Mit lauten „Ziehhh“-Rufen feuerten sie die Springer an. Die Namen ihrer Helden brüllten sie laut heraus. „Das ist Vollalarm“, kommentierte Hannawald die Stimmung begeistert.
Als Topfavorit im Kampf um den prestigeträchtigen goldenen Adler war der Österreicher Kraft in den Wettbewerb gestartet. Der 30-Jährige, der die Tournee 2015 bereits einmal gewann, führt im Gesamtweltcup souverän. Von acht Springen vor der Tournee gewann er fünf – unter anderem bei der Tournee-Generalprobe im schweizerischen Engelberg. Mit Platz drei zum Auftakt liegt er ebenfalls noch voll im Rennen.
Andere Topstars der Szene können das nicht von sich behaupten. Der Norweger Halvor Egner Granerud sowie die beiden Polen Dawid Kubacki und Kamil Stoch, die die Tournee in den vergangenen Jahren gewannen, haben bereits jetzt schon keine realistischen Siegchancen mehr. Titelverteidiger Granerud schied nach einem Sprung auf nur 105,5 Meter sogar bereits im ersten Durchgang aus.
Einem deutschen Springer blieb das erspart. Aus dem Horngacher-Team holten auch Pius Paschke auf Rang elf und Stephan Leyhe auf dem 24. Platz noch Weltcup-Punkte.
Hinweis: Dieser Artikel wurde nach seiner ersten Veröffentlichung aktualisiert.
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