Tarifverhandlungen: Beschäftigte im Handel im Norden demonstrieren für mehr Geld

Tarifverhandlungen Beschäftigte im Handel im Norden demonstrieren für mehr Geld

Ein Beschäftigter trägt bei einem Warnstreik eine Warnweste von Verdi. Foto: Tom Weller/dpa/Symbolbild

Ein Beschäftigter trägt bei einem Warnstreik eine Warnweste von Verdi. Foto

© Tom Weller/dpa/Symbolbild

Beschäftigte im Handel sehen unmittelbar, wie die Preise steigen. Laut Gewerkschaft können sie sich mitunter ihre eigenen Produkte nicht mehr leisten. Deshalb wird der Druck auf die Arbeitgeber erhöht.

Beschäftigte aus dem Handel aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben sich am Auftakt eines zweitägigen Warnstreiks für eine bessere Bezahlung beteiligt. In Rostock demonstrierten laut Gewerkschaft Verdi mehr als 300 Menschen, nach Polizeiangaben etwas weniger. Verdi fordert in den Tarifverhandlungen im Einzel- sowie im Groß- und Außenhandel in den beiden Bundesländern höhere Angebote von den Arbeitgebern.

Gewerkschaftsvertreter wiesen bei der Kundgebung in Rostock auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten hin. Es laufe etwas falsch, „wenn die Paprika morgens einsortiert wird und man sie sich am Ende des Tages trotzdem nicht leisten kann“, sagte eine Rednerin.

In der Rostocker Fußgängerzone herrschte am Freitag normaler Betrieb. Bei einer Filiale der Bekleidungskette Hennes & Mauritz (H&M) waren Schilder angebracht, die auf einen eingeschränkten Service hinwiesen dafür um Verständnis baten.

Verdi fordert im Einzelhandel eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde. Die unteren Beschäftigtengruppen sollen nach Ansicht der Gewerkschaft eine Erhöhung des Stundenlohns auf 13,50 Euro bekommen. Für die Auszubildenden fordert Verdi – ebenso wie im Großhandel – eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro.

Insgesamt will Verdi für die Beschäftigten im Großhandel eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent durchsetzen, die Entgelterhöhung soll für alle Beschäftigten mindestens 400 Euro betragen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.

Vom Norddeutschen Unternehmensverband AGA, der für Groß- und Außenhandel zuständig ist, kam am Freitag Unverständnis. Obwohl historisch hohe Angebote unterbreitet worden seien, rücke Verdi keinen Millimeter von den ursprünglichen Forderungen ab, kritisierte Verhandlungsführer Volker Hepke. „Tatsache ist, dass der Groß- und Außenhandel mit Umsatz- und Gewinneinbrüchen zu kämpfen hat.“ Die nächsten Verhandlungsrunden in den Branchen stehen im September an.

dpa

Posts aus derselben Kategorie: