Tief „Bernd“: Weitere Hochwasser-Tote in Rheinland-Pfalz entdeckt – Hunderte Häuser im Kreis Trier-Saarburg beschädigt

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Die News zum Unwetter in Deutschland im stern-Ticker.

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Die News zum Unwetter in Deutschland im stern-Ticker: 

+++ 23.10 Uhr: Laschet fordert „nationale Kraftanstrengung“ +++

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dringt nach der verheerenden Hochwasser-Katastrophe auf eine zügige Instandsetzung zerstörter Einrichtungen. Es müssten Wege gefunden werden, sehr schnell wieder Straßen, Brücken und andere Infrastruktur in Gang zu setzen, sagte Laschet in der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“. Der Unions-Kanzlerkandidat war aus dem durch das Hochwasser stark zerstörten Stolberg bei Aachen zugeschaltet. Das Land werde helfen, kündigte Laschet an. Auch der Bund wolle helfen. „Wir brauchen jetzt hier eine große nationale Kraftanstrengung, damit schnell die schlimmsten Dinge beseitigt werden.“

+++ 23.01 Uhr: Stadtentwicklungsexpertin: „Klimaanpassung mindestens so wichtig wie Klimaschutz +++

Experten halten es angesichts der Flutkatastrophen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz für unumgänglich, dass sich Deutschland besser auf die Folgen des Klimawandels einstellt. „Klimaanpassung ist mindestens so wichtig wie Klimaschutz“, sagte Lamia Messari-Becker, Expertin für Stadtentwicklung an der Universität Siegen, im „heute journal“ des ZDF. „Der heutige Tag ist möglicherweise der Beweis dafür, dass wir die Folgen des Klimawandels tatsächlich unterschätzt haben“, sagte die Bauingenieurin. „Seit mehr als 30 Jahren liegen uns Forschungsergebnisse vor, die das nahelegen – dass Wetterextreme schneller, heftiger, häufiger, konzentrierter vorkommen können.“ Darauf müsse man sich vorbereiten. 

+++ 22.44 Uhr: Borussia Dortmund kündigt Benefizspiel für Flutopfer an +++

Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund finanzielle Hilfe für die Opfer angekündigt. „Auch der BVB wird seinen Teil dazu beitragen, um den Betroffenen zu helfen und die Einnahmen eines Benefizspiels, das wir möglichst in Hagen bestreiten möchten, den Opfern zukommen lassen“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Abend in einer Vereinsmitteilung. Die entsprechenden Gespräche sollen in den kommenden Tagen aufgenommen werden. „Hagen-Hohenlimburg liegt wenige Kilometer vor unserer Haustür. Von dort und aus vielen weiteren Teilen des Landes erreichen uns schreckliche Bilder, obendrein aber berührende, die zeigen, wie sehr die Menschen der Region einander in schwierigen Situationen beistehen“, sagte Watzke.

+++ 22.40 Uhr: Wasserstand an der Steinbachtalsperre sinkt +++

An der von einem Dammbruch bedrohten Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen sinkt der Wasserstand. Dies teilte Markus Böhm vom Krisenstab am Abend mit. Zum einen sei der  Zufluss zurückgegangen, sagte der Geschäftsführer des Energiedienstleisters e-regio. Zum anderen pumpe das Technische Hilfswerk Wasser aus der Talsperre nah an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Am Freitagmorgen soll es eine neue Begutachtung des Dammes geben. Weil der Ablass der Talsperre infolge des Unwetters verstopft ist, kann das Wasser nicht kontrolliert abgelassen werden. Die Brauchwasser-Talsperre, deren Damm tiefe Furchen aufweist, war am Donnerstag von einem Sachverständigen als „sehr instabil“ eingestuft worden. Aus Sicherheitsgründen wurden mehrere Ortschaften evakuiert. Nach Ramers Angaben waren 4500 Einwohner betroffen.

+++ 22.28 Uhr: Zahl der Opfer im gesamten Flutgebiet bei mindestens 68 +++

Im gesamten Flutgebiet, dass sich außer über weite Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auch auf den Osten Belgiens und der Niederlande erstreckt sind inzwischen mindestens 68 Todesopfer zu beklagen. Neun Menschen kamen in Belgien ums Leben, wo die Maas nach anhaltenden Regenfällen ein Rekordhochwasser führt. Nordrhein-Westfalen meldet bisher 31, Rheinland-Pfalz mindestens 28.

+++ 22.23 Uhr: Rhein-Wasserstand steigt – erste Einschränkungen für Schiffahrt +++

Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben auch den Wasserstand des Rheins deutlich und rasch ansteigen lassen. Am Donnerstagabend lag der Kölner Pegel bei 7,42 Meter mit stark steigender Tendenz. Erst vergangene Nacht war die Hochwassermarke I (6,20 Meter) erreicht worden. Ab diesem Wert dürfen Schiffe nur noch mit verminderter Geschwindigkeit fahren, um Schäden an den Ufern zu vermeiden. Während der jüngsten Flut hat es auch in Köln Todesopfer gegeben.

+++ 21.25 Uhr: Maashochwasser nähert sich Grenze zu Deutschland +++

Das Hochwasser der Maas, das bereits in die Behörden der belgischen Großstadt Lüttich dazu veranlasst hat, die Einwohner zum Verlassen ihrer Stadt aufzufordern, nähert sich von niederländischer Seite der deutschen Grenze. In der ganzen Provinz Limburg wurden Evakuierungen veranlasst, darunter auch für das Grenzstädtchen Roermond, wo laut Berichten 5000 Einwohner in Sicherheit gebracht wurden. Auf deutscher Seite liegen die Kreise Viersen und Mönchengladbach, die bisher von den Fluten verschont blieben. Auch weiter südlich in Maastricht – direkt gegenüber des ebenfalls betroffenen Aachen gelegen – sollen rund 10.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Die Reichswasserbehörde erwartet für den Abend ein Rekordhochwasser der Maas, wodurch weite Teile Limburgs, inklusive der Grenzgebiete, überschwemmt würden. 

+++ 20.29 Uhr: Erneut Warnung vor Starkregen in Wuppertal und Schwelm +++

Für Wuppertal und Teile des Ennepe-Ruhr-Kreises hat der Deutsche Wetterdienst am Abend erneut vor schweren Gewittern mit heftigem Starkregen gewarnt. Innerhalb einer Stunde könnten dabei bis zu 40 Liter Regen fallen. Auch vor Sturmböen wurde gewarnt. Eine amtliche Unwetterwarnung galt zunächst bis 20.45 Uhr. Auch nordöstlich davon in Hagen, Dortmund, im Kreis Unna und in Hamm warnte die Wetterbehörde am Abend vor starkem Gewitter mit kräftigem Regen.

+++ 20.06 Uhr: Bundeswehr hat weitere Soldaten in Hochwasser-Einsatz geschickt +++

Die Bundeswehr hat nach der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands weitere Soldaten in den Hilfseinsatz geschickt. Inzwischen seien mindestens 850 Männer und Frauen zur Unterstützung der Rettungsarbeiten eingesetzt, sagte ein Bundeswehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur am Abend. So seien im Raum Hagen 230 Soldaten und Großgerät im Einsatz, darunter zwei 2 Bergepanzer, Lastwagen und Radlader. In Leverkusen helfen 200 Soldaten beim Befüllen von Sandsäcken. In Aachen waren zwei Bergepanzer und ein Rettungshubschrauber „SAR“ unterwegs.

+++ 20.02 Uhr: Lewentz: Neun weitere Tote durch Hochwasser-Katastrophe +++

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) geht von neun weiteren Todesopfern durch die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz aus. „Wir gehen davon aus, dass wir neun weitere Tote bergen konnten durch die Feuerwehr, das ist jedenfalls die Meldung der technischen Einsatzleitung“, sagte Lewentz am Abend im SWR Fernsehen. Insgesamt hat die Hochwasserkatastrophe damit mindestens 58 Menschen das Leben gekostet.

+++ 19.43 Uhr: Wegen Unwetterkatastrophe Trauerbeflaggung in Rheinland-Pfalz am Freitag +++

Als Zeichen der Trauer wegen der Unwetterkatastrophe werden die Flaggen an öffentlichen Gebäuden in Rheinland-Pfalz am Freitag auf Halbmast hängen. Das teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit, nachdem sie sich mit Landesinnenminister Roger Lewentz und Vizekanzler Olaf Scholz (alle SPD) in der besonders betroffenen Region Ahrweiler ein Bild von der Lage gemacht hatte.

„Die Schäden dieser Katastrophe sind beispiellos“, sagte Dreyer. Viele Menschen hätten alles verloren und leider steige auch die Zahl der Toten. „Ein erster Hoffnungsschimmer in dieser schlimmen Stunde“ sei die Zusage des Bundes, den betroffenen Menschen schnell helfen zu wollen. Sie danke Scholz „für das starke Signal der Solidarität“.

+++ 19.20 Uhr: Hunderte Häuser im Kreis Trier-Saarburg durch Wassermassen beschädigt +++

Der extreme Starkregen hat im Landkreis Trier-Saarburg immense Schäden angerichtet. Hunderte Häuser seien in Mitleidenschaft gezogen worden, sagte ein Sprecher des Landkreises am Abend in Konz. Die Schäden reichten von vollgelaufenen Kellern bis hin zu Totalschäden an Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise einer Kläranlage. Schwerpunkte seien die Gemeinde Kordel am Mosel-Nebenfluss Kyll sowie der Trierer Stadtteil Ehrang. In der Südeifel seien zudem am Mosel-Zufluss Sauer vier bis fünf Orte teils überspült worden.

+++ 19.05 Uhr: Mehrere Ortschaften im Kreis Trier-Saarburg evakuiert +++

Im Landkreis Trier-Saarburg wurden wegen des Hochwassers mehrere Gemeinden evakuiert. In Kordel hätten Einsatzkräfte bereits rund 100 Menschen in Sicherheit gebracht, weitere 60 Menschen sollten am Nachmittag und Abend folgen. Der Hochwasserschutz in Kordel, der nach einem Höchststand der Kyll von 4,80 Meter im Jahr 1995 errichtet worden war, sei „gnadenlos abgesoffen“, sagte der Sprecher des Landkreises, am Donnerstag sei ein Pegelstand von 7,80 Metern erreicht worden. Auch der Trierer Ortsteil Ehrang musste nach einem Dammbruch zu großen Teilen evakuiert werden. In den Orten an der Sauer hätten sich rund 400 Menschen selbst in Sicherheit gebracht, sagte der Sprecher. „Unter den Umständen ist es fast schon ein Wunder, dass es keine Verletzten und Toten gab.“

+++ 18.33 Uhr: UN bringt Hochwasserkatastrophe in Zusammenhang mit Klimawandel +++

Die Vereinten Nationen sehen die Hochwasser-Katastrophe im Westen Deutschlands als Folge des fortschreitenden Klimawandels. „Es ist ein größerer Trend in Bezug auf den Klimawandel, dass er zu größeren Klimaextremen führt“, sagte eine UN-Sprecherin in New York. Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise seien nötig, um Vorfälle wie jenen in Deutschland künftig zu begrenzen. Die UN bedauerte die zahlreichen Toten und sprach ihren Angehörigen ihr Beileid aus.

+++ 18.24 Uhr: Zahl der Unwettertoten in NRW und Rheinland-Pfalz auf mindestens 45 gestiegen +++

Die Zahl der Unwettertoten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat sich im Verlauf des Tages auf mindestens 45 erhöht. Am Nachmittag wurde im überfluteten Keller eines Hauses im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen ein lebloses Ehepaar entdeckt. Rettungskräfte konnten den beiden 74 und 78 Jahre alten Bewohnern des Hauses nicht mehr helfen, die beiden verstarben vor Ort, wie die Polizei Heinsberg mitteilte. Damit stieg die Zahl der bislang bestätigten Todesopfer in Nordrhein-Westfalen auf 26.

Auch im ebenfalls stark von den Hochwassern betroffenen Rheinland-Pfalz stieg die Zahl der Todesopfer weiter an. Die Polizei in Koblenz bestätigte am späten Nachmittag den Tod von bislang 19 Menschen im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler.

+++ 18.23 Uhr: Malu Dreyer: „Unser Land trauert heute sehr“ +++

Bei einem Besuch im Katastrophengebiet im Landkreis Ahrweiler hat sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) besorgt über das Schicksal der 50 bis 70 noch vermissten Menschen gezeigt. Diese seien hoffentlich bei guten Freunden und Verwandten, weil ihnen rechtzeitig die Flucht vor den Wassermassen gelungen sei, sagte Dreyer. „Aber wir können im Moment das Schlimmste noch gar nicht ausschließen.“ Später fügte sie hinzu: „Wir beten dafür, dass diese Menschen auch gefunden werden und zwar möglichst unverletzt.“

+++ 18.16 Uhr: Zwei Tote in überflutetem Keller in Geilenkirchen +++

Rettungskräfte haben in einem überfluteten Keller eines Hauses in Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen zwei leblose Personen gefunden. Die Wiederbelebungsversuche blieben nach Mitteilung der Polizei erfolglos. Nach ersten Ermittlungen handelte es sich um zwei Bewohner des Hauses im Alter von 74 und 78 Jahren. Sie starben noch am Einsatzort. Die genaue Todesursache ist noch Teil der Ermittlungen, wie die Polizei mitteilte.

+++ 17.49 Uhr: Scholz an der Ahr: „Alles dafür tun, den Klimawandel aufzuhalten“ +++

Bei einem Besuch des Katastrophengebiets im nördlichen Rheinland-Pfalz hat Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) zu verstärkten Bemühungen für den Klimaschutz aufgerufen. Der SPD-Kanzlerkandidat zeigte sich in Bad Neuenahr-Ahrweiler betroffen von der „gewaltigen Zerstörung, die die Natur angerichtet hat“. Aber diese Naturkatastrophe habe „sicher auch etwas damit zu tun“, dass der Klimawandel mit Geschwindigkeit fortschreite. „Und deshalb muss das ein weiterer Ansporn sein – auch als Verpflichtung für all diejenigen, die hier Opfer geworden sind -, dass wir alles dafür tun, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten“, sagte Scholz.

+++ 17.47 Uhr: „Jahrhundertmäßig“: Hochwasser trifft Trierer Ortslage Alt-Ehrang +++

Wegen starken Hochwassers der Kyll sind in Trier Teile der Ortslage Alt-Ehrang sowie ein Krankenhaus und ein Seniorenheim evakuiert worden. „Aus dem Heim wurden etwa 125 Menschen und aus dem Krankenhaus etwa 70 bis 80 Menschen weggebracht – einige frisch operiert“, sagte Stadtsprecher Michael Schmitz. Einige Patienten seien per Hubschrauber zu anderen Kliniken geflogen worden. In dem Stadtteil selbst lief die Evakuierung der Wohnhäuser. „Es geht um etwa 100 bis 150 Menschen“, sagte Schmitz.

+++ 17.41 Uhr: 20 Mal soviel Wasser wie üblich: Rekordhochwasser an der Ruhr +++

Auch die Ruhr führt nach dem Unwetter der vergangenen Tage an vielen Stellen Rekordhochwasser. So sei etwa bei Hattingen am Mittag mit 1450 Kubikmetern Wasser pro Sekunde etwa 20 Mal soviel Wasser durchgeflossen wie im langjährigen Mittel, sagte ein Sprecher des Ruhrverbandes. So ein Hochwasser habe es mindestens seit 1960 nicht gegeben. „Wir haben an der Ruhr Wasserstände, die einen Meter höher liegen als das, was bisher aufgetreten ist“, sagte auch Ulrich Windau vom Hochwasserwarndienst der Bezirksregierung Arnsberg. So erreichte der Pegel bei Wetter mit 7,21 Meter einen neuen Höchststand, auch bei Hattingen wurden nie registrierte Hochwasserwerte gemessen.

+++ 17.32 Uhr: Feuerwehr in Essen rettet Reh aus Fluten +++

Nahe eines Biergartens an der Ruhr in Essen hat die Feuerwehr ein erschöpftes Reh aus Wasserfluten gerettet. „Es wurde von den Wassermassen gegen einen Zaun gedrückt“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Einsatzkräfte hätten zwei Menschen mit Booten retten wollen, die vom Wasser in dem Biergarten eingeschlossen waren. Auf dem Weg fiel ihnen das entkräftete Tier auf, sie brachten es in Sicherheit. Im Anschluss wurde das Reh mit einer Folie abgedeckt, damit es nicht auskühlt. Die Menschen überstanden ihre Rettung unverletzt, sagte der Sprecher.

+++ 17.31 Uhr: Städte im Ruhrgebiet sollen Trinkwasser abkochen +++

In mehreren Städten im Ruhrgebiet sollen Anwohner wegen des Hochwassers ihr Trinkwasser abkochen. „Es ist mit gravierenden Geschmacks- und Geruchsveränderungen zu rechnen“, teilte die Stadt mit. Betroffen seien die Versorgung von Mülheim an der Ruhr (ohne Mintard), Ratingen-Breitscheid und Teile von Oberhausen und Bottrop. Durch das Hochwasser sei das Uferfiltrat von Flusswasser beeinträchtigt worden, hieß es in der Mitteilung. Die Wasserwerksgesellschaft desinfiziere das Wasser daher mit Ozon, UV-Licht und Chlor „in extrem hoher Konzentration“.

+++ 17.25 Uhr: Johnson bietet britische Hilfe für Hochwassergebiete an +++

Der britische Premierminister Boris Johnson hat den Hochwassergebieten in Westeuropa Hilfe angeboten. „Es ist schockierend, die verheerenden Überschwemmungen in Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden und Belgien zu sehen“, twitterte Johnson. „Das Vereinigte Königreich ist bereit, jede benötigte Unterstützung bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten zu leisten.“ Seine Gedanken seien bei den Familien der Opfer und allen Betroffenen.

+++ 17.20 Uhr: DRK-Präsidentin Hasselfeldt fordert bessere Vorbereitung auf Unwetterkatastrophen +++

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, hat sich bestürzt über die Folgen der Extremwetter im Westen Deutschlands gezeigt und eine bessere Katastrophenprävention gefordert. „Jetzt kommt es darauf an, dass rasch Hilfe geleistet wird“, sagte Hasselfeldt der „Rheinischen Post“. Das DRK sei „mit Hunderten von Helferinnen und Helfern“ im Einsatz. „Wir werden alles tun, um die betroffenen Menschen zu unterstützen und zu versorgen.“

Hasselfeldt geht von einer Zunahme derartiger Wetterereignisse aus. „Wir müssen uns in ganz Deutschland künftig besser auf solche Katastrophen vorbereiten“, sagte die DRK-Präsidentin. „Denn Wetterextreme, wie wir sie jetzt im Westen und im Süden Deutschlands erleben, werden in den nächsten Jahren zunehmen.“ 

+++ 17.15 Uhr: Zahl der Todesopfer in Rheinland-Pfalz steigt auf 19 +++

Die Zahl der Todesopfer im nördlichen Rheinland-Pfalz ist auf 19 gestiegen. Ein Sprecher der Polizei in Koblenz teilte mit, dass ein weiterer Mensch in den Fluten ums Leben gekommen sei. Nähere Angaben sind bislang nicht bekannt. Etwa 50 bis 70 Menschen wurden nach Angaben von Innenminister Roger Lewentz (SPD) noch vermisst. Schwerpunkt der Katastrophe ist der Kreis Ahrweiler. Allein im 700 Einwohner zählenden Dorf Schuld an der Ahr stürzten sechs Häuser ein, etwa 40 Prozent der weiteren Wohngebäude wurden beschädigt. 

+++ 16.50 Uhr: Polizei appelliert an Hochwasser-Schaulustige, nicht zu kommen +++

Mit einem Aufruf hat der Sprecher der Polizei des Rhein-Erft-Kreises an Schaulustige appelliert, die Rettungsarbeiten in den Hochwassergebieten nicht zu behindern. „Die aktuelle Situation, in der viele Menschen um Angehörige bangen und sich um ihr Hab und Gut sorgen, ist nicht der richtige Zeitpunkt für Schaulust“, sagte Thomas Held am Nachmittag der Deutschen Presse-Agentur. Aufgrund heftigen Regens in der Nacht zum Donnerstag waren die Beamten im Kreis im Dauereinsatz.

+++ 16.47 Uhr: Menschen in Swisttal bei Bonn von Hochwasser eingeschlossen +++

In Swisttal im Süden von Nordrhein-Westfalen sind mehrere Menschen wegen der Überschwemmungen seit Mittwochabend eingeschlossen. Wie viele Menschen betroffen seien, sei unklar, teilte der Rhein-Sieg-Kreis mit. Einsatzkräfte gelangten demnach nur schwer zu den Betroffenen. Die Menschen sollen nach Angaben des Kreises mit Hubschraubern der Bundespolizei und der Bundeswehr aus der Luft gerettet werden. Sollte der Wasserstand zurückgehen, sollen auch Boote zum Einsatz kommen. Die Kommunikation mit den Rettungskräften vor Ort sei in der aktuellen Lage schwer.

+++ 16.44 Uhr: Steinbachtalsperre in NRW „sehr instabil“: Orte werden evakuiert +++

An der Steinbachtalsperre in Nordrhein-Westfalen werden die Orte Schweinheim, Flamersheim und Palmersheim evakuiert. Die Talsperre sei von einem Sachverständigen als „sehr instabil“ eingestuft worden, sagte der Landrat des Kreises Euskirchen, Markus Ramers (SPD), der Deutschen Presse-Agentur. Von der Evakuierung seien 4500 Einwohner betroffen. Gerüchte, wonach die Talsperre bereits gebrochen sei, hatte der benachbarte Kreis Ahrweiler zuvor dementiert. Der Kreis Euskirchen scheint mit bislang 15 Todesopfern in Nordrhein-Westfalen am stärksten von dem Unwetter betroffen.

+++ 16.38 Uhr: Merkel sagt Menschen in Hochwassergebieten Unterstützung zu +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Menschen in den Hochwassergebieten in Deutschland Unterstützung zugesagt. Wo die Bundesregierung helfen könne, werde sie das tun, sagte Merkel am Rande ihres Besuches in Washington. „Friedliche Orte durchleben in diesen Stunden eine Katastrophe, man kann sagen eine Tragödie“, sagte Merkel weiter. „Ich bin erschüttert von den Berichten aus den Orten, die jetzt ganz unter Wasser stehen.“ Sie wolle aus Washington ein „Zeichen der Anteilnahme und Solidarität“ nach Deutschland schicken.

„Dies sind für die Menschen in den Überschwemmungsgebieten entsetzliche Tage. Meine Gedanken sind bei ihnen. Und sie können darauf vertrauen, dass alle Kräfte unseres Staates – von Bund, Ländern und Gemeinden – gemeinsam alles daran setzen werden, auch unter schwierigsten Bedingungen Leben zu retten, Gefahren abzuwenden und Not zu lindern.“

+++ 16.34 Uhr: Klöckner kündigt Bundeshilfe für Hochwasser-Geschädigte an +++

Die Bundesregierung plant nach Angaben von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ein Hilfsprogramm für die Betroffenen der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. „Wir werden als Bundesregierung ein Soforthilfeprogramm auflegen“, kündigte Klöckner an. Sie sei sich mit dem zuständigen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) einig, dass den vielen Menschen, die ihr Hab und Gut durch das Unwetter verloren hätten, schnell und unbürokratisch Geld ausgezahlt werden müsse. „Es sind große Tragödien, kaum in Worte ist es zu fassen“, erklärte Klöckner, die auch rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende ist. „Die Bundesregierung wird mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln den Betroffenen zur Seite stehen.“

+++ 16.32 Uhr: Bätzing „tief bestürzt“ von Ausmaß des Unwetters +++

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich „tief bestürzt“ über das Ausmaß des Unwetters in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gezeigt. „Wasser ist Leben – hier ist Wasser der Tod“, erklärte Bätzing in Bonn. Seine Gedanken seien bei den Verstorbenen, ihren Angehörigen, allen Verletzten und Opfern der Überflutungen. Zu den nach wie vor zahlreichen vermissten Menschen erklärte der Limburger Bischof, er „hoffe inständig, dass sie unverletzt gefunden werden, und dass alle, die in Not sind, die ihr Hab und Gut oder ihr Dach über dem Kopf verloren haben, Trost, Hoffnung und Hilfe erfahren.“

+++ 16.31 Uhr: Folgen von Flutkatastrophe waren laut NRW-Umweltministerin nicht zu verhindern +++

Die schweren Folgen der Umweltkatastrophe in Nordrhein-Westfalen sind laut Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) nicht zu verhindern gewesen. „In ihrer Intensität und örtlichen Ausprägung sind derartige Extremwetter schwer vorherzusagen“, sagte die Ministerin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. In einigen Regionen seien „Wassermassen niedergegangen, die in vielen Fällen alles bisher Gemessene überschritten“ hätten. Darauf kurzfristig schadensvermeidend zu reagieren, sei in der akuten Situation „praktisch unmöglich“ gewesen.

+++ 16.27 Uhr: Experte: Hochwasserlage in NRW bleibt „dynamisch und sehr angespannt“ +++

Nach historischen Wasserständen an vielen Flüssen in Nordrhein-Westfalen bleibt die Hochwasserlage weiter angespannt. Zwar sinken laut Hochwasserinformationsdienst des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) an den kleineren Gewässern wie etwa der Volme die Pegelstände langsam, doch die Lage bleibe „dynamisch und sehr angespannt“, hieß es am Mittag. Auch für die Ruhr zeichne sich ein „außerordentliches Hochwasser mit historischen Pegelständen“ ab, sagte der Leiter des Hochwasserinformationsdienstes Bernd Mehlig, am Mittwoch in Duisburg. Insbesondere die Orte entlang der Ruhr ab Hagen, wo Volme und Lenne in die Ruhr münden, seien betroffen.

+++ 16.22 Uhr: Sondersendungen zur Hochwasserkatastrophe im Fernsehen +++

Mehrere Fernsehsender haben Sondersendungen zur Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands ins Programm genommen. RTL und ntv sendeten ab 15 Uhr eine zweieinhalbstündige Sendung mit dem Titel „RTL/ntv Spezial: Wetterkatastrophe in Deutschland“, wie die Sender mitteilten. Um 20.15 Uhr sollte dann ein dreißigminütiges „RTL Aktuell Spezial: Wetterkatastrophe in Deutschland“ folgen.

Das WDR Fernsehen plante nach eigenen Angaben weitere Sondersendungen um 17 Uhr und um 20.45 Uhr über die Auswirkungen des Unwetters in NRW. Die Ausstrahlung von „Hier und Heute“ wurde demnach auf 15 Uhr vorgezogen. Um 20.15 Uhr übernehme man zudem den ARD-„Brennpunkt“. Das Erste sendete einer Mitteilung zufolge zusätzlich zum „Brennpunkt“ auch „verlängerte „Tagesschau“-Ausgaben um 12 und 15 Uhr“.

Das ZDF kündigte eine „hallo deutschland“-Sendung zum Thema ab 17.10 Uhr und ein „ZDF spezial“ Sondersendung ab 19.25 Uhr an. Zudem wurde beim Polittalk „maybrit illner“ das Thema geändert. Es sollte nun über „Regenflut und Hitzerekorde – schutzlos in der Klimakrise?“ debattiert werden.

+++ 16.13 Uhr: Fluss Inde läuft in Tagebau – Suche nach Vermisstem unterbrochen +++

Der Hochwasser führende Fluss Inde hat einen Deich in der Nähe des Braunkohletagebaus Inden bei Aachen überspült und ist in den Tagebau geflossen. Die Suche nach einem dort vermissten Mitarbeiter sei am Nachmittag unterbrochen worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Nach Angaben des Tagebaubetreibers RWE blieb der Abbaubetrieb unterbrochen. Das Wasser der Inde fließe weiter in den Tagebau ein, jedoch falle der Wasserstand.

+++ 16.04 Uhr: Bahnverkehr in NRW und Rheinland-Pfalz weiterhin stark eingeschränkt +++

Der Regional- und Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist aufgrund der Unwetterlage nach wie vor stark eingeschränkt. Gleise, Weichen und Signaltechnik seien in vielen Landesteilen stark beschädigt, teilte die Deutsche Bahn am Nachmittag mit.

Die Wetterlage wirke sich auch auf den Fernverkehr aus: Auf der Strecke Köln-Düsseldorf-Essen Dortmund kommt es demnach zu Umleitungen, Verspätungen und Zugausfällen. Die Strecke Köln-Koblenz über den Bonner Hauptbahnhof ist derzeit nicht befahrbar. Über Bonn-Beuel ist die Strecke rechtsrheinig befahrbar, allerdings komme es auch hier zu Verspätungen und Zugausfällen. Der internationale Fernverkehr von und nach Brüssel ist laut Bahn unterbrochen. „Die betroffenen Fernverkehrszüge fallen zwischen Köln Hbf und Bruxelles-Midi aus.

+++ 15.40 Uhr: Rhein-Erft-Kreis ruft Katastrophenfall aus +++

Der Krisenstab im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen hat nach den andauernden starken Regenfällen den Katastrophenfall ausgerufen. Wegen der Hochwasserlage entlang der Erft bestehe die Gefahr, dass sich die bisher örtlich begrenzte Lage neben Erftstadt auch auf Kerpen, Bergheim und Bedburg ausweiten könnte, heißt es in einer Pressemitteilung. Die kreisangehörigen Kommunen wurden aufgefordert, „die notwendigen Maßnahmen des Bevölkerungsschutzes wie insbesondere Evakuierungen und Unterbringungen vorzubereiten und vorzunehmen“.

+++ 15.18 Uhr: Ortschaft bei Bevertalsperre in NRW mit Boot evakuiert +++

Nach massiven Regenfällen müssen etwa 1500 Menschen in Hückeswagen im Bergischen Land ihre Wohnungen verlassen. „Bei den Evakuierungsmaßnahmen muss viel mit dem Boot gemacht werden, weil die Straßen nicht mehr befahrbar sind“, sagte ein Polizeisprecher. Betroffen sei vor allem der Stadtteil Kleineichen unterhalb der Bevertalsperre. Bei den Rettungsmaßnahmen seien zwei Menschen verletzt worden.

Die Lage scheint allerdings nicht mehr ganz so angespannt wie noch in der Nacht. „Der Damm, der zu brechen drohte, ist soweit sicher“, sagte der Polizeisprecher. In dem Bereich rund um die Talsperre gebe es aber großflächige Überschwemmungen. In der Nacht waren im Oberbergischen Kreis nach Angaben des Polizeisprechers etwa 1000 Kräfte im Einsatz.

+++ 14.53 Uhr: Neubauer: „Fridays for Future wird Druck erhöhen“ +++

Angesichts der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands hat die Klimaaktivistin Luisa Neubauer die Klimaschutzpläne von CDU/CSU scharf kritisiert und weiteren Druck der Fridays-for-Future-Bewegung angekündigt. Während die Menschen in den Unwetterregionen mit den Klimafolgen zu kämpfen hätten, trete Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) „mit einem Wahlprogramm zur Bundestagswahl an, das die Klimakrise beschleunigen wird“, sagte Neubauer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. 

Neubauer nannte es „phänomenal verlogen“, dass Laschet jetzt „mehr Tempo“ beim Klimaschutz fordere. „Er regiert seit Jahren in NRW und tut mit seiner Politik aktuell alles dafür, dass die globalen Klimaziele verpasst werden“, so ihr Vorwurf. „Wir werden unseren Druck erhöhen, ein ‚Weiter-so‘ kann es nicht geben“, betonte die Organisatorin von Fridays for Future in Deutschland. 

+++ 14.48 Uhr: Söder: Hochwasser zeigt Bedarf für vorausschauenden Klimaschutz +++

Die Hochwasser-Katastrophen in Westdeutschland zeigen nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder die hohe Bedeutung für einen langfristig angelegten Klimaschutz. „Der Klimawandel wird uns weiter beschäftigen. Deswegen ist es einfach notwendig, dass wir bei diesem Thema nicht nur Klima-Anpassungsmaßnahmen und Klima-Hilfen machen, sondern vorausschauenden Klimaschutz betreiben. Ich glaube, das ist am Ende ganz entscheidend“, sagte der bayerische Ministerpräsident zum Abschluss der CSU-Klausur im oberbayerischen Kloster Seeon. Heimat bewahren, Klima gestalten und gleichzeitig Wohlstand zu sichern, dies seien die Herausforderungen, vor denen alle stünden.

+++ 14.46 Uhr: Zahl der Unwettertoten in NRW und Rheinland-Pfalz auf mindestens 42 gestiegen +++

Die Zahl der Unwettertoten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat sich im Verlauf des Tages auf mindestens 42 erhöht. Besonders stark betroffen waren der Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler mit 18 Toten und das südlich von Köln gelegene Euskirchen mit 15 Toten, wie die zuständigen Polizeistellen jeweils mitteilten. Teilweise konnten die Toten noch nicht geborgen werden, weiterhin wurden auch Menschen vermisst.

Die Koblenzer Polizei meldete einen sprunghaften Anstieg von fünf auf 18 Tote für den Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Polizei in Köln gab den Tod von 15 Menschen im Bereich Euskirchen bekannt, dort hatte der Kreis zunächst von acht Toten gesprochen. Außerdem erhöhte sich die Zahl der Toten in Rheinbach von eins auf drei. Weiterhin gab es Tote in Köln, im Kreis Unna, in Altena und in Solingen. Dazu könnten noch weitere Tote kommen, weil weiterhin viele Menschen vermisst wurden.

+++ 14.42 Uhr: Polizei Köln meldet 20 Tote nach Unwetter in NRW +++

Nach dem schweren Unwetter in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei Köln von 20 Toten in der Region berichtet. Neben zwei in Köln gefundenen Toten seien bislang aus Euskirchen 15 und aus Rheinbach drei Tote gemeldet worden, teilte die Polizei mit.

Ahrweiler: Luftaufnahmen zeigen Ausmaß der Hochwasser-Zerstörung

+++ 14.39 Uhr: Merkel will sich in Washington zur Hochwasserkatastrophe äußern +++

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will gegen 16.00 Uhr deutscher Zeit am Rande ihres USA-Besuches zur Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Stellung nehmen. Merkel werde sich nach ihrem Treffen mit Vizepräsidentin Kamala Harris in der deutschen Botschaft äußern, teilte ein Regierungssprecher mit.

Merkel hatte sich zuvor bereits im Kurznachrichtendienst Twitter erschüttert zu dem Hochwasser geäußert. Merkel hält sich derzeit zu ihrem wohl letzten USA-Besuch als Kanzlerin in Washington auf. Am Nachmittag will sie US-Präsident Joe Biden treffen.

+++ 14.27 Uhr: Schulze zu Hochwasser: Klimawandel ist in Deutschland angekommen +++

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich wegen der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dafür ausgesprochen, sich künftig besser auf Extremwetter-Ereignisse einzustellen. Die SPD-Politikerin schrieb auf Twitter: „Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen. Die Ereignisse zeigen, mit welcher Wucht die Folgen des Klimawandels uns alle treffen können.“ 

Schulze schrieb: „Starkregen und Flut haben unser Land hart getroffen. Meine Gedanken sind heute bei den Menschen, die in Not sind, ihr Haus verloren haben oder gar um Angehörige trauern.“ Nun sei Zeit für Solidarität und zupackende Hilfe. Die Ereignisse zeigten, wie wichtig es sei, sich künftig noch besser auf solche Extremwetter-Ereignisse einzustellen.

+++ 14.17 Uhr: Seehofer sagt von Unwettern betroffenen Ländern „jegliche Unterstützung“ zu +++

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Unwetter im Westen Deutschlands als „Tragödie“ bezeichnet, deren Ausmaß „längst noch nicht absehbar“ sei, und umfassende Hilfen des Bundes zugesagt. Mehr als 2000 Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und die Bundespolizei seien im Einsatz – „und ich biete den Ländern jegliche Unterstützung an“, sagte Seehofer am Donnerstag der „Bild“-Zeitung. Jetzt sei die Stunde der Einsatzkräfte und der Solidarität. „Sie wachsen derzeit über sich hinaus, und ich danke Ihnen dafür.“

Seehofer sagte weiter: „Diese extremen Wetterkapriolen sind die Folgen des Klimawandels.“ Der Minister forderte: „Wir müssen uns viel besser darauf vorbereiten, auch beim Hochwasserschutz.“

+++ 14.15 Uhr: Steinmeier bestürzt über Folgen der verheerenden Überschwemmungen +++

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bestürzt über die Folgen der verheerenden Überschwemmungen in vielen Teilen Deutschlands gezeigt. „Mein tiefes Mitgefühl gilt den Verstorbenen und ihren Angehörigen“, erklärte Steinmeier am Donnerstag in Berlin. „In Gedanken bin ich bei den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die in Not sind, die ihr Hab und Gut und manche von ihnen auch ihr Dach über dem Kopf verloren haben.“

Der Bundespräsident dankte „allen Einsatzkräften, Helferinnen und Helfern, die unermüdlich im Einsatz sind, die zum Teil ihr Leben riskieren, um den Menschen in dieser gefährlichen Situation zur Seite zu stehen“.

+++ 14.00 Uhr: Wuppertaler Schwebebahn fährt am Wochenende nicht +++

Die Wuppertaler Schwebebahn kann wegen des Unwetters am Wochenende nicht fahren. „Wegen der Schäden an einigen Haltestellen ist eine Aufnahme des Schwebebahnverkehrs am Wochenende nicht möglich“, teilten die Wuppertaler Stadtwerke mit. Am Hauptbahnhof sei ein Gerüst für Sanierungsarbeiten zerstört worden. „Nach Absinken des Wupperpegels müssen das Schwebebahngerüst und die Stützenfundamente auf Schäden untersucht werden.“

Zahlreiche Straßen in Wuppertal seien derzeit noch unpassierbar. Entlang der Wupper hätten einige Haushalte zudem keinen Strom.

+++ 13.38 Uhr: Lage unübersichtlich – Zahl der Vermissten sinkt +++

Die Zahl der Unwettertoten im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler ist auf 18 gestiegen. Die Polizei in Koblenz teilte mit, dass sich die zuletzt mit fünf angegebene Zahl der Todesopfer in dem Kreis entsprechend erhöht habe. Damit starben in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen insgesamt mindestens 33 Menschen. Dazu gelten dutzende Menschen als vermisst. Da an vielen Orten das Strom- und Telefonnetz ausfiel und Rettungseinsätze noch liefen, blieb die Lage unübersichtlich.

Ein Polizeisprecher sagte, zwischenzeitlich hätten im Landkreis Ahrweiler etwa 70 Menschen als vermisst gegolten. „Die eine oder andere Person“ habe sich aber mittlerweile bei Angehörigen gemeldet, so dass diese Zahl niedriger sei. Wie viele Menschen am Mittag noch vermisst wurden, konnte der Polizeisprecher aber nicht sagen.

+++ 13.30 Uhr: Feuerwehren Düsseldorf und Köln im Dauereinsatz +++

In den nordrhein-westfälischen Großstädten Düsseldorf und Köln sind die Feuerwehren wegen der Bekämpfung von Unwetterschäden im Dauereinsatz gewesen. In der Domstadt rückten Feuerwehrleute bis zum Mittag zu rund 2200 Einsätzen aus, wie die Stadt mitteilte. Mehr als 9100 Notrufe seien bis zum Morgen eingegangen. Zwei Tote wurden in überfluteten Kellern entdeckt.

Dabei handelte es sich nach Polizeiangaben um eine 72-jährige Frau sowie einen 54-jährigen Mann. In beiden Fällen nahm die Polizei Ermittlungen zur genauen Todesursache auf. In Köln brach außerdem ein Damm an einem Kanal. Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk sicherten die Wasserstraße mit Sandsäcken, um weitere Brüche zu verhindern, wie die Stadt mitteilte.

+++ 13.27 Uhr: NRW-Innenminister bricht Urlaub ab +++

Wegen des schweren Unwetters in Nordrhein-Westfalen mit vermutlich 15 Toten hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) seinen Urlaub in Schleswig-Holstein abgebrochen. Reul befand sich nach DPA-Informationen auf der Rückfahrt, um sich in den besonders betroffenen Regionen über die Lage zu informieren.

„Ich bin mit meinen Gedanken bei den Toten dieser Katastrophe, die große Teile unseres Landes ereilt hat. Ihren Angehörigen wünsche ich in diesen schweren Stunden viel Kraft“, sagte Reul. „Viele Menschen werden weiterhin vermisst. Das bestürzt mich zutiefst.“

+++ 13.26 Uhr: Kanzlerkandidatin Baerbock bricht Urlaub ab +++

Wegen der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kehrt die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock vorzeitig aus dem Urlaub zurück. „Das zerstörerische Ausmaß der Überschwemmungen ist erschütternd“, teilte die Parteivorsitzende in einer Erklärung mit. „Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei den Menschen, die um Angehörige trauern, sich um Vermisste sorgen und um Verletzte kümmern.“

Als „unglaubliche Leistung“ würdigte die Grünen-Chefin die Arbeit der Rettungskräfte. Gleichzeitig betonte Baerbock, wie wichtig nun die Unterstützung von Bund und Ländern sei: „Den Menschen, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, weil ihr Hab und Gut, ihre Häuser einfach weggeschwemmt wurden, muss nun schnell und unbürokratisch geholfen werden.“

+++ 13.24 Uhr: Plünderungsversuche in Stolberg bei Aachen +++

In Stolberg bei Aachen nutzen bereits Kriminelle die Hochwasserlage aus: Dort sei es zu einzelnen Plünderungsversuchen von Geschäften gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Demnach hatten in drei Fällen Zeugen gemeldet, dass sich Personen in überschwemmten Läden befänden. Die Polizei nahm an einem Juweliergeschäft einen Verdächtigen fest.

Als die Beamten an den anderen Tatorten – einem Supermarkt und einer Drogerie – eintrafen, sind demnach mehrere Unbekannte geflüchtet. Ob etwas gestohlen wurde, war zunächst unklar. Eine Hundertschaft der Polizei sei nun in Stolberg, um die verlassenen Wohnhäuser und Geschäfte vor Plünderungen zu schützen.

+++ 13.12 Uhr: THW mit 2100 Kräften im Einsatz +++

Das Technische Hilfswerk (THW) hat den Katastrophenschutz in den von Überschwemmungen betroffenen Ländern mit rund 2100 Einsatzkräften unterstützt. In Rheinland-Pfalz seien zudem Hubschrauber aus mehreren Bundesländern zur Rettung von Menschen aus Überflutungsgebieten unterwegs, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mit. Weitere Hubschrauber der Bundespolizei stünden in Bereitschaft.

+++ 13.11 Uhr: 130 Menschen in Solingen gerettet +++

Die Einsatzkräfte in Solingen haben in den vergangenen Stunden etwa 130 Menschen im Stadtgebiet aus akuter Not vor dem Hochwasser gerettet. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Donnerstag. „Wir haben die Menschen über Drehleitern, Boote, Bojen herausgeholt. Es war alles improvisiert.“ In zwei Situationen hätten sich Einsatzkräfte zudem auf Tanklöschfahrzeugen in Sicherheit bringen müssen.

Die Einsatzkräfte sprechen nach den starken Regenfällen in Solingen nach Angaben eines Stadtsprechers von einem „Jahrhunderthochwasser“. „Unsere Heimatstadt ist von einer großen Katastrophe heimgesucht worden“, sagte Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD). „Dieses Ausmaß an Überflutung ist nicht mehr zu bekämpfen. Das Wasser ist stärker.“ Kurzbach hatte am Morgen den besonders betroffenen Stadtteil Unterburg besucht. Die dortige Lage beschrieb er als „bedrohlich und beängstigend“.

+++ 12.53 Uhr: FDP-Chef Lindner regt Nothilfe für Opfer an

FDP-Chef Christian Lindner hat schnelle Unterstützung des Bundes für die Opfer der Unwetterkatastrophe im Südwesten gefordert. „Dafür kann der Bundesfinanzminister den Aufbauhilfefonds neu aktivieren, der nach der Flut 2013 gebildet wurde. Damit stünden erprobte und bereits eingeführte Instrumente bereit, die schnell und unkompliziert wirken können“, sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur. „Sollte dafür ein Beschluss des Deutschen Bundestages nötig sein, so wäre die FDP jederzeit zu einer Sondersitzung bereit.“ Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

+++ 12.47 Uhr: Laschet zu Hochwasser: Klimaschutz muss jetzt forciert werden +++

Angesichts der Hochwasser-Katastrophe hat CDU-Chef Armin Laschet weltweit mehr Tempo beim Klimaschutz gefordert. Die zunehmenden Starkregen- und Hitzereignisse seien mit dem Klimawandel verbunden, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat bei einem Ortsbesuch in der besonders vom Hochwasser betroffenen Stadt Hagen.

Mit solchen Extremwetter-Ereignissen sei auch in Zukunft immer wieder zu rechnen. Deshalb sei nun mehr Dynamik beim Klimaschutz und der nötigen Anpassung an den Wandel erforderlich, betonte Laschet.

+++ 12.46 Uhr: Laschet lobt Zusammenspiel der Rettungskräfte

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat das Zusammenspiel der Rettungskräfte bei der Unwetterlage in seinem Bundesland gelobt. Bei einem Besuch in Hagen sagte Laschet, der Einsatz dort stehe exemplarisch für die gute Zusammenarbeit der Rettungsdienste in seinem Bundesland. Dazu zähle auch, dass schnell vom Bund der Einsatz der Bundeswehr gebilligt worden sei und Soldaten schnell zur Unterstützung angereist seien.

Laschet rief sein Kabinett für Freitagvormittag zu einer Sondersitzung zusammen. Er habe seit Beginn der Unwetterlage mit Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) mehrfach gesprochen und könne schnelle Hilfen der Landesregierung versprechen. „Wir werden die Kommunen, die Betroffenen nicht allein lassen.“ Es solle Hilfe geleistet werden, damit Nordrhein-Westfalen „hier auch solidarisch zusammensteht“.

+++ 12.40 Uhr: Mitarbeiter kamen nicht in den Sender: Frühsendung von Phoenix ausgefallen +++

Die schweren Unwetter im Westen Deutschlands haben auch das Programm des Fernsehsenders Phoenix beeinträchtigt. So sei am Morgen die Frühsendung entfallen, weil einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in den Sender gelangen konnten, teilte Phoenix mit. Zudem seien einige Übertragungsleitungen ausgefallen. Auch eine für die Mittagszeit geplante Sendung vor Ort fiel demnach aus. Der Sender rechnete damit, am Nachmittag wieder live senden zu können.

+++ 12.17 Uhr: Fluss Inde flutet Tagebau bei Aachen +++

Der Hochwasser führende Fluss Inde hat einen Deich in der Nähe des Braunkohletagebaus Inden bei Aachen überspült und läuft seit dem Morgen in den Tagebau. Ein Sprecher des Energieunternehmens RWE sagte am Donnerstag, ein Mitarbeiter dort werde vermisst. Nach dem Mann werde mit einem Hubschrauber gesucht. Der Abbaubetrieb sei eingestellt worden. Der Zufluss des Wassers dauere an.

Der Sprecher sagte, der Fluss sei gegen 6.30 Uhr bei Lamerdorf über den Deich geschwappt. Die Inde ist nach heftigen Regenfällen in den vergangenen Tagen stark angeschwollen. Der Fluss verläuft in der Nähe des Tagebaus. Die oberhalb an der Inde liegenden Städte Eschweiler und Stolberg sowie Aachen-Kornelimünster sind ebenfalls heftig von Hochwasser betroffen.

+++ 12.11 Uhr: Weidel: Bund muss schnelle Hilfe im Hochwassergebiet leisten +++

Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel sieht angesichts der dramatischen Hochwasserlage im Westen Deutschlands auch den Bund in der Pflicht. „Schnelle Hilfe für die betroffenen Menschen und eine zügige Wiederherstellung der Infrastruktur müssen im Vordergrund stehen“, sagte die Fraktionschefin. Hier seien nicht nur die Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gefordert, sondern auch die Bundesregierung. Diese müsse „umgehend und schnelle Unterstützung leisten, um den Menschen vor Ort zu helfen“. Weidel, die den AfD-Landesverband in Baden-Württemberg leitet, sagte: „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.“

+++ 11.55 Uhr: Verteidigungsministerin: 300 Soldaten im Katastrophen-Einsatz +++

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat nach der Unwetterkatastrophe im Westen und Südwesten schnelle Unterstützung durch die Bundeswehr angekündigt. „Wir denken heute an alle, die von Unwetter und Hochwasser betroffen sind“, schrieb die CDU-Politikerin auf Twitter. „Die Bundeswehr hilft schnell und unkompliziert in Hagen und Ahrweiler mit derzeit 300 Soldatinnen und Soldaten.“

+++ 11.48 Uhr: Zahl der Todesopfer in Rheinland-Pfalz auf fünf gestiegen +++

Die Zahl der Todesopfer nach den schweren Unwettern im nördlichen Rheinland-Pfalz ist nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz (SPD) auf fünf gestiegen. Alle seien nach bisherigen Erkenntnissen im Kreis Ahrweiler in den Fluten ums Leben gekommen. Der Minister fügte hinzu, dass noch 50 bis 70 Menschen in der Katastrophenregion vermisst würden. Unklar sei zurzeit, ob es sich dabei um Menschen handle, die vielleicht in Urlaub seien, oder ob sie im Unwetter bei Bekannten untergekommen oder in einer schwierigen Situation seien.

+++ 11.42 Uhr: Trinkwasser in Eschweiler ausgefallen – Krankenhaus wird evakuiert +++

Infolge des Starkregens ist in Eschweiler bei Aachen die Trinkwasserversorgung ausgefallen. Es sei eine Wasserleitung gebrochen, die die Innenstadt versorge, teilte die Städteregion Aachen mit. Die Einwohner von Eschweiler sollten auf unnötigen Wasserverbrauch durch Duschen oder Toilettenspülungen verzichten. Das ebenfalls betroffene Krankenhaus mit derzeit rund 400 Patienten werde im Laufe des Tages geräumt.

+++ 11.40 Uhr: Laschet sagt Menschen in Altena Unterstützung von Land NRW zu +++

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den Menschen im stark vom Unwetter betroffenen Altena die Unterstützung des Landes zugesagt. Die Bürger von Altena seien besonders betroffen, viele Millionen Menschen würden derzeit an sie denken, sagte Laschet in Radio MK, dem Lokalradio des Märkischen Kreises.

„Wir tun alles, von der Polizei, von der Feuerwehr, vom Land aus, dass so schnell wie möglich wieder Normalität hier in Altena einkehrt,“ versprach Laschet. Das Land helfe jetzt zunächst bei den Katastrophenschutzplänen. Danach gehe es um eine Bestandsaufnahme, wie der Region ansonsten geholfen werden könne.

+++ 11.38 Uhr: Zahl der Todesopfer durch Unwetter in NRW und Rheinland-Pfalz bei mindestens 19 +++

Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit den schweren Unwettern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist auf mindestens 19 gestiegen. Der nordrhein-westfälische Kreis Euskirchen meldete acht Todesfälle, machte zunächst aber keine weiteren Angaben zu den Toten und den Todesumständen. Im besonders stark betroffenen Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler in der Eifel starben mindestens vier Menschen, wie die Polizei in Koblenz mitteilte.

Mehrere Menschen starben in überfluteten Kellern. In Köln fand die Feuerwehr die Leichen einer 72-jährigen Frau und eines 54-Jährigen in mit Wasser vollgelaufenen Kellern. In Solingen stürzte nach Polizeiangaben ein 82-Jähriger und geriet mit dem Kopf unter Wasser. Der Rentner sei später im Krankenhaus gestorben. Im Kreis Unna starb ein 77-Jähriger ebenfalls im unter Wasser stehenden Keller seines Wohnhauses. Auch in Rheinbach gab es laut Kölner Polizei einen Todesfall im Zusammenhang mit der Unwetterlage. In Nordrhein-Westfalen kamen zwei Feuerwehrmänner im Einsatz in Altena und Werdohl ums Leben.

+++ 11.36 Uhr: Bundeswehr beteiligt sich an Rettung mit Panzern und Hubschraubern +++

Die Bundeswehr setzt bei der Unwetterkatastrophe im Südwesten und Westen Deutschlands Soldaten und schweres Gerät zur Rettung ein. In Nordrhein-Westfalen seien 200 Männer und Frauen mit Bergepanzern, Radladern, schweren Lastwagen und dem Transportpanzer Fuchs in den Einsatz geschickt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin.

In Rheinland-Pfalz sind demnach 70 Soldaten mit vier Unimogs und Krankenwagenausstattung unterwegs. Diese sind watfähig, können also auch in überschwemmten Dörfern fahren. Das Heer schickte Hilfe aus der Luft. „Zwei Transporthubschrauber NH90 und zwei Rettungshubschrauber LUH SAR sind ab sofort für die Amtshilfe einsatzbereit & unterstützen das Kommando Territoriale Aufgaben“, schrieben die Landstreitkräfte auf Twitter.

+++ 11.19 Uhr: Polizei: Schaulustige behindern Rettungseinsatz in Eifel-Ort Schuld +++

Nach der Hochwasserkatastrophe im Eifel-Ort Schuld im Norden von Rheinland-Pfalz haben Schaulustige nach Angaben der Polizei den Rettungseinsatz behindert. „Bitte haltet die Rettungswege frei!!!!!“, schrieb das Polizeipräsidium Koblenz auf Twitter. Die Beamten riefen auch dazu auf, Straßensperren zu beachten und in Sicherheit zu bleiben. In überfluteten Gebieten seien die Gefahren unkalkulierbar.

+++ 11.16 Uhr: Polizei: Lebensgefahr in Trierer Stadtteil wegen Überflutungen +++

Die Polizei in Trier hat die Menschen eindringlich dazu aufgerufen, den Stadtteil Ehrang wegen Überflutungen zu meiden. Es bestehe Lebensgefahr, warnte die Polizei per Twitter. Nach Angaben der Stadt Trier läuft aktuell der Ortskern von Ehrang voll. „In großen Teilen des Ortes gibt es keinen Strom. Bitte folgen sie den Evakuierungsdurchsagen“, schrieb die Stadtverwaltung.

+++ 11.05 Uhr: Wetterdienst: Starkregen lässt nach – größte Wassermassen in NRW +++

Der Höhepunkt der extremen Niederschläge in Teilen Deutschlands ist nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) überschritten. Der DWD-Meteorologe Marco Manitta erwartete am Donnerstag „eine Entspannung der Wetterlage“. Zwar könne es weiterhin „punktuellen Starkregen“ geben, dieser sei aber nicht mehr so verbreitet wie in der vergangenen Nacht, sagte Manitta der Deutschen Presse-Agentur. „Das Unwetterpotenzial sinkt deutlich.“

Die größten Niederschlagsmengen gab es Manitta zufolge in einem breiten Streifen vom Sauerland über das Bergische Land und die Eifel, den Großraum Köln/Bonn bis zur Grenze nach Luxemburg. Spitzenreiter war Rheinbach-Todenfeld (Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen) mit 158 Millimeter Wasser im Messzeitraum 24 Stunden – wobei das meiste davon in kürzerem Zeitraum vom Himmel fiel, wie der Experte erklärte. Danach folgte Köln-Stammheim mit 154 Millimetern. Der gemessene 24-Stunden-Zeitraum hatte um 8.00 Uhr am Mittwochmorgen begonnen.

+++ 10.54 Uhr: Telefonleitungen zu Polizeistationen im Hochwassergebiet gestört +++

Wegen der dramatischen Hochwasserlage in der Eifel sind die Polizeiinspektionen in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Adenau derzeit telefonisch nicht erreichbar. „Die Telefonleitungen dorthin sind allesamt gestört“, teilte das Polizeipräsidium Koblenz mit. Für dringende Anrufe, etwa zu Vermissten, solle die Rufnummer 0800 65 65 65 1 gewählt werden. Die Polizei bat um Geduld. „Die Vielzahl der Anrufe wird sicherlich eine Wartezeit verursachen.“ Der Notruf 112 oder 110 solle nur in dringenden Fällen anrufen werden. „Auskünfte werden dort auf keinen Fall gegeben.“ 

Tief "Bernd": Weitere Hochwasser-Tote in Rheinland-Pfalz entdeckt – Hunderte Häuser im Kreis Trier-Saarburg beschädigt

+++ 10.52 Uhr: Söder: Bayern bietet NRW und Rheinland-Pfalz Hilfe an +++

Bayern hat den von der dramatischen Hochwasserlage betroffenen Bundesländern Unterstützung angeboten. „In dieser schlimmen Situation ist Solidarität gefragt: Bayern bietet Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz jedwede Hilfe an, um die Schäden des katastrophalen Unwetters zu beseitigen“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern der Fluten und ihren Angehörigen.“

+++ 10.40 Uhr: Mehrere Menschen aus eingeschlossenen Häusern gerettet +++

Im Eifel-Kreis Bitburg-Prüm sind wegen der Hochwasserlage mehrere Menschen in ihren Häusern von den Wassermassen eingeschlossen worden, unter anderem in Waxweiler. Das sagte der Kreissprecher in Bitburg. Menschen mussten gerettet werden – Meldungen über Tote, Verletzte oder Vermisste gebe es jedoch bislang nicht. Der Kreissprecher berichtete auch von mindestens einem eingestürzten Haus.

Nach den heftigen Regenfällen kommt es in mehreren Gemeinden des Kreises Bitburg-Prüm zu Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung. Grund seien Stromausfälle, teilte der Katastrophenschutz des Kreises über Facebook mit. Die Versorgung sei voraussichtlich „auf Tage eingeschränkt“. Die Bewohner wurden aufgerufen, mit dem vorhandenen Wasser sparsam umzugehen und auf Reinigungsarbeiten zu verzichten.

+++ 10.33 Uhr: Kreis Euskirchen berichtet nach Unwetter von acht Toten +++

Bei dem schweren Unwetter im Kreis Euskirchen im Süden von Nordrhein-Westfalen sind nach ersten Erkenntnissen der Behörden mehrere Menschen ums Leben gekommen. „Derzeit sind uns acht Todesfälle bekannt“, hieß es auf der Facebook-Seite des Kreises. Genauere Angaben – etwa weshalb genau die Menschen im Zusammenhang mit dem Unwetter starben – machte der Kreis zunächst nicht.

In mehreren Orten sei die Lage sehr kritisch. „Es finden Menschenrettungen statt“, hieß es weiter. Teilweise bestehe kein Zugang zu den Orten. Im Kreisgebiet sei die Kommunikation weitgehend ausgefallen. Auch der Feuerwehr-Notruf 112 und die Kreisverwaltung seien nicht zu erreichen. Wegen der Verbindungsprobleme könne der Kreis derzeit nur unregelmäßig informieren.

+++ 10.33 Uhr: Frau stirbt in Rheinbach – wohl Zusammenhang mit Unwetter +++ 

In Rheinbach bei Bonn ist eine tote Frau auf einer Straße entdeckt worden. Ein Zusammenhang mit dem Unwetter, von dem auch Rheinbach mit überfluteten Straßen stark betroffen war, sei wahrscheinlich, erklärte die Bonner Polizei. Die Tote habe noch nicht identifiziert werden können. Weitere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

+++ 10.31 Uhr: Niederschläge von 148 Litern pro Quadratmeter in Rheinland-Pfalz +++

Bei den Unwettern im Norden von Rheinland-Pfalz sind bis zu 148 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Diese Menge ging im Laufe des Mittwochs und in der Nacht nieder, wie das Klimaschutzministerium in Mainz mitteilte. Für den Hochsommer sei das „ein neues Phänomen“, erklärte Ministerin Anne Spiegel (Grüne). „Die aktuellen Extremwetterereignisse in Form von Starkregen sind dramatisch.“ Aus kleinen Bächen seien unberechenbare Fluten geworden. Am stärksten betroffen seien die Landkreise Ahrweiler, Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und Trier-Saarburg.

Auch an der Mosel verschärft sich die Lage nach Angaben des Ministeriums. Zurzeit werde am Pegel Trier ein Wasserstand bis 9,15 Metern erwartet. Am Oberrhein bilde sich am Pegel Maxau ein erster Hochwasserscheitel aus. Nach kurzem, leichtem Rückgang seien wegen der für den Südwesten vorhergesagten Niederschläge dann ab Donnerstagabend wieder steigende Wasserstände zu erwarten.

+++ 10.23 Uhr: Hubschrauber aus mehreren Bundesländern zu Menschenrettung in Kreis Ahrweiler +++

Für den besonders von den schweren Unwettern betroffenen Landkreis Ahrweiler hat die Polizei Hubschrauber aus mehreren Bundesländern angefordert, um Menschen aus den Fluten zu retten. Es seien mit Seilwinden ausgestattete Polizeihubschrauber aus Baden-Württemberg, Bayern und Hessen angefordert worden, teilte die Polizei in Koblenz mit. Auch Hubschrauber der Bundeswehr seien zur Menschenrettung angefordert worden.

In dem Landkreis sind zahlreiche Häuser überflutet. Menschen retteten sich teilweise vor den Fluten auf die Dächer ihrer Häuser und sollen nun mit den Hubschraubern gerettet werden. In der besonders stark betroffenen Gemeinde Schuld behinderten derweil Schaulustige den Rettungseinsatz. Die Polizei forderte die Menschen auf, die Rettungswege freizuhalten. 

+++ 10.11 Uhr: Gedenkminute im Landtag Rheinland-Pfalz – „Bestürzende Ereignisse“ +++

Mit einer Gedenkminute für die von Überflutungen betroffenen Kommunen hat der Landtag Rheinland-Pfalz seine Sitzung eröffnet. Landtagspräsident Hendrik Hering sprach von bestürzenden Ereignissen. „Wir sind in diesen Stunden bei allen, die von dieser Katastrophe im Land betroffen sind“, sagte der SPD-Politiker in Mainz. „Unser großer Dank und Respekt gilt an allererster Stelle den Rettungskräften, die seit gestern vor Ort sind, um Leben zu retten und zu schützen.“

Der Blick auf die Orte sei erschütternd. „Menschen sind ertrunken, Häuser eingestürzt, viele sind noch vermisst. Die Rettungskräfte riskieren in diesem Moment ihr Leben.“ Hering kündigte „pragmatische Hilfe“ des Landes an. „Die Ereignisse haben deutlich gemacht, es ist unverantwortlich, an den Ursachen des menschengemachten Klimawandels zu zweifeln, und auch unverantwortlich, nicht alles Mögliche zu tun, um diese schrecklichen Folgen in Zukunft zu reduzieren.“

+++ 10.10 Uhr: Feuerwehr in Köln findet zwei Tote in vollgelaufenen Kellern +++

Nach schweren Unwettern mit Starkregen hat die Feuerwehr in Köln zwei Tote in überfluteten Kellern gefunden. Dabei handelte es sich um eine 72-jährige Frau sowie einen 54-jährigen Mann, wie die Staatsanwaltschaft Köln und die Polizei gemeinsam mitteilten. Demnach entdeckten Feuerwehrleute die Leiche der Frau am Abend im Stadtteil Bocklemünd-Mengenich. Etwa zwei Stunden später fanden sie den Angaben zufolge den 54-jährigen Bewohner eines Einfamilienhauses im Stadtteil Lövenich. In beiden Fällen nahm die Polizei Ermittlungen zur genauen Todesursache auf. Ein Notfallseelsorger betreute die Angehörigen vor Ort.

+++ 10.09 Uhr: Bundeswehr unterstützt nach Unwetter in Hagen +++ 

Zur Unterstützung der Feuerwehr im Unwetter-Krisengebiet in Hagen sind auch etwa hundert Bundeswehr-Soldaten im Einsatz. Die Stadt habe am Dienstagnachmittag einen entsprechenden Antrag gestellt, sagte ein Bundeswehr-Sprecher am Mittwoch. Kräfte aus Unna und Minden seien vor Ort. Unter anderem würden unter der Ägide der örtlichen Feuerwehr Bergepanzer, Tieflader und Kettensägen eingesetzt. Auch der Kreis Mettmann habe einen Hilfeleistungsantrag gestellt, über den aber noch nicht entschieden sei.

+++ 10.08 Uhr: Nach Tod eines Feuerwehrmannes: Laschet in Altena +++

Wegen der dramatischen Hochwasserlage in Nordrhein-Westfalen hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Altena im Märkischen Kreis besucht. Dort war am Mittwochnachmittag ein 46-jähriger Feuerwehrmann nach der Rettung eines Mannes aus einem überfluteten Stadtteil ins Wasser gestürzt und abgetrieben. Seine Kollegen hatten ihn kurz darauf nur noch tot bergen können.

Der Unions-Kanzlerkandidat informierte sich in Altena in der Leitzentrale des Kreises beim Landrat und beim Kreisbrandmeister über die Lage, wie die Deutsche Presse-Agentur aus NRW-Regierungskreisen erfuhr. Anschließend fuhr er in die besonders von den Unwettern betroffene Stadt Hagen, um sich auch dort ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Seine Reise durch Süddeutschland hatte Laschet abgebrochen und auch seine Teilnahme an der CSU-Klausur im bayerischen Seeon abgesagt.

+++ 10.05 Uhr: Mainzer Umweltministerium rechnet mit weiteren Pegelanstiegen an Rhein und Mosel +++ 

Das rheinland-pfälzische Umweltministerium rechnet mit einem weiteren Pegelanstieg des Rheins ab den Abendstunden. Aufgrund der für den Südwesten Deutschlands vorhergesagten Niederschläge werde nach einem leichten Rückgang ein Wiederanstieg erwartet, teilte das Ministerium in Mainz mit. Im Laufe des Mittwochs und in der Nacht seien bereits Niederschläge von bis zu 148 Millimeter gefallen. Das sei „ein neues Phänomen“.

Demnach verschärft sich auch an der Mosel die Lage. Aktuell werde am sogenannten Pegel Trier ein Wasserstand von bis zu 9,15 Metern erwartet. Das Umwelt- und Klimaschutzministerium bietet online eine landesweite Starkregengefahrenkarte an.

+++ 10.04 Uhr: Netzbetreiber: Zahlreiche Haushalte in der Eifel ohne Strom +++

Die Unwetter und Überschwemmungen in der Eifel haben zu einem großflächigen Stromausfall geführt. Wie eine Sprecherin des Netzbetreibers Westnetz sagte, seien in Rheinland-Pfalz besonders die Kreise Ahrweiler, Vulkaneifel, Mayen-Koblenz, Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg betroffen. Dort ständen zahlreiche Ortsnetzstationen unter Wasser und hätten abgeschaltet werden müssen, wie Westnetz in Saffig mitteilte. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich seien vereinzelte Ortschaften ohne Strom. Mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen der Westnetz in Rheinland-Pfalz seien im Dauereinsatz, um an den Orten, wo es möglich ist, die Stromversorgung wieder in Gang zu bringen, sagte die Sprecherin.

+++ 10.02 Uhr: Dreyer: Mobilfunknetz in Katastrophengebieten teils ausgefallen +++

Nach der Hochwasserkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz läuft seit Stunden ein großangelegter Rettungseinsatz. Polizeihubschrauber seien unterwegs, um Menschen von Hausdächern oder aus Bäumen zu retten, berichtete Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zu Beginn der Landtagsplenarsitzung in Mainz. Auch die Bundeswehr helfe mit rund 200 Soldaten. Es gebe sehr viele Vermisste, sagte Dreyer. Es sei unklar, ob sie sich selbst hatten retten können. Sie zu erreichen sei schwierig, da das Mobilfunknetz zum Teil ausgefallen sei. 

+++ 10 Uhr: Hochwasser in NRW – Solinger Stadtteil bleibt gesperrt +++

Etwa 600 Menschen aus dem Solinger Stadtteil Unterburg haben wegen des Hochwassers die Nacht nicht in ihren Wohnungen verbracht. „Unterburg bleibt bis auf weiteres komplett gesperrt – vom ehemaligen Rathaus bis zum Burger Bahnhof“, teilte Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) auf den sozialen Medien mit.

Die Feuerwehr sei weiter im Dauereinsatz. „Für die kommenden zwei bis drei Stunden ist nach Auskunft des Wupperverbandes weiterhin von einem konstant hohen Pegelstand der Wupper auszugehen“, schrieb Kurzbach auf Instagram. Daher könne vorläufig keine Entwarnung gegeben werden. Der Stadtteil Unterburg war am Mittwochabend evakuiert worden. Es sei noch nicht abzusehen, wann die Haushalte in Unterburg wieder mit Strom und Gas versorgt werden könnten, teilte die Stadt mit. Die Anlagen müssten zunächst überprüft und gegebenenfalls repariert werden. 

+++ 9.57 Uhr: Regierungschefin Dreyer: Situation im Katastrophengebiet verheerend +++ 

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat die Lage in den Hochwassergebieten des Landes mit dramatischen Worten als bisher noch nie erlebte Katastrophe geschildert. „Es gibt Tote, es gibt Vermisste, es gibt viele, die noch in Gefahr sind“, sagte Dreyer zu Beginn der Landtagsplenarsitzung in Mainz. Das Land habe zwar schon einige Hochwasser erlebt. „So eine Katastrophe haben wir noch nicht gesehen. Es ist wirklich verheerend.“ Ganze Orte seien überflutet, Häuser seien einfach weggeschwommen.

+++ 9.40 Uhr: Göring-Eckardt sieht in Unwettern „Auswirkungen der Klimakatastrophe“ +++

Die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, sieht in den schweren Unwettern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ein Alarmzeichen für den Klimawandel. „Das sind schon Auswirkungen der Klimakatastrophe“, sagte sie in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“. Die Unwetter seien ein „Aufruf, sich klar zu machen: Das ist schon da, das ist schon hier bei uns“. Sie rief dazu auf, nun „dringend Veränderung herbeizuführen“. Göring-Eckardt zeigte sich bestürzt angesichts der Opfer. „Das ist etwas, wo ich erstmal mit vollem Herzen bei den Menschen bin, um die es da geht“, sagte sie.

+++ 9.38 Uhr: Minister: Weitere Gebäude im Kreis Ahrweiler von Einsturz bedroht +++

In der Katastrophenregion im nördlichen Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Mainzer Innenministeriums weitere Häuser vom Einsturz bedroht. „Die schlimmen Unwetter haben Rheinland-Pfalz mit erbarmungsloser Wucht getroffen und schon innerhalb weniger Stunden zum Einsturz gleich mehrerer Wohnhäuser im Landkreis Ahrweiler geführt“, erklärte Innenminister Roger Lewentz (SPD).

Das genaue Ausmaß der Katastrophe in mehreren Landkreisen und kreisfreien Städten des Bundeslandes sei derzeit noch nicht absehbar. Bei der Rettung von Menschen sei am Mittwochabend auch ein Polizeihubschrauber mit Seilwinde eingesetzt worden. Lewentz sagte, er habe in der Nacht Kontakt zur Bundeswehr aufgenommen.

+++ 9.33 Uhr: Ort mit 2000 Einwohnern bei Trier durch Hochwasser abgeschnitten +++

Wegen des Hochwassers sind alle Zufahrtswege zur Gemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg abgeschnitten. Der Ort mit rund 2000 Einwohnern sei momentan nicht erreichbar, sagte ein Kreissprecher. Man versuche nun mit Hilfe der Bundeswehr mit Wasserfahrzeugen die Bewohner zu erreichen. Meldungen über Tote und Vermisste gebe es bisher nicht. Ähnliche Rettungsaktionen gebe es auch an dem wenige Kilometer entfernten Fluss Sauer.

+++ 9.30 Uhr: Landesregierung in Rheinland-Pfalz kommt zu Sondersitzung zusammen +++

Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat wegen der Unwetter in der Eifel eine Sondersitzung angesetzt. „Es ist eine Katastrophe“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz. „Es gibt Tote, Vermisste und viele, die noch immer in Gefahr sind.“ Alle Kräfte seien rund um die Uhr im Einsatz und riskierten dabei ihr eigenes Leben. Ihr Mitgefühl gelte den Opfern der Hochwasserkatastrophe, sagte Dreyer. „Ich bange mit den Menschen vor Ort.“

Die Regierungschefin kündigte an, sich zusammen mit Innenminister Roger Lewentz (SPD) einen eigenen Eindruck von der Lage vor Ort zu verschaffen. Sie appellierte an die Bewohner der Katastrophenregion, in ihren Häusern zu bleiben. „Wir mobilisieren alles, um Sie zu retten!“

+++ 9.26 Uhr: Zahl der Vermissten nach Unwettern in der Eifel steigt auf knapp 70 +++

In dem vom Hochwasser schwer getroffenen Eifel-Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler ist die Zahl der Vermissten laut Polizei Koblenz inzwischen auf knapp 70 gestiegen. Dort waren den Angaben zufolge in der Nacht sechs Häuser eingestürzt. Eine Vielzahl an Häusern sei instabil, es bestehe Einsturzgefahr. Der Katastrophenfall sei ausgerufen worden. Mindestens vier Menschen kamen nach Angaben der Polizei ums Leben.

Der gesamte Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sei von der Unwetterlage betroffen, sagte der Sprecher. Mehrere Orte waren demnach wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Die vier Toten wurden an verschiedenen Orten im Landkreis gefunden. Ungefähr 50 Menschen befänden sich nach wie vor auf Hausdächern und müssten gerettet werden.

+++ 9.10 Uhr: Scholz: Meldungen zum Hochwasser schockieren +++

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat entsetzt auf die Folgen der Unwetter insbesondere im Westen Deutschlands reagiert. „Die Meldungen zum Hochwasser alarmieren und schockieren“, schrieb der Bundesfinanzminister auf Twitter. „Jetzt geht es um schnelle Hilfe.“ Sein großer Dank gehe an die Einsatzkräfte, die ihr Leben riskierten. „Mein Mitgefühl gilt den Vermissten und Verstorbenen, ihren Angehörigen sowie allen, deren Häuser überschwemmt sind.“

Bereits am Vorabend hatte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner getwittert, er habe selten so einen Starkregen erlebt wie gerade in Nordrhein-Westfalen. „Gäste meiner Veranstaltungen müssen wegen Überflutungen heim, Bäume stürzen auf Straßen, Sirenen heulen“, schrieb der Spitzenkandidat der Liberalen. „Passt auf Euch auf – und vielen Dank für den Dienst an alle, die jetzt Menschen in Not helfen!“ Auch die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock dankte am späten Mittwochabend per Twitter „den unermüdlichen Einsatzkräften, die viel riskieren, um zu helfen“.

+++ 9.10 Uhr: Laschet sagt wegen Unwettern in der Eifel Besuch bei CSU-Klausur ab +++

CDU-Chef Armin Laschet hat wegen der dramatischen Hochwasserlage in der Eifel seinen geplanten Besuch bei der Klausur der CSU-Landesgruppe in Seeon abgesagt. Das teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit. Laschet habe seine Reise durch Süddeutschland abgebrochen und sei noch in der Nacht nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt.

Am Morgen wollte Laschet die von den Unwettern besonders betroffene Stadt Hagen besuchen, um sich dort mit dem Oberbürgermeister im Krisenstab ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Aus der Staatskanzlei hieß es weiter, der Ministerpräsident wolle sich nach seinem Besuch in Hagen über die Folgen und weiteren Entwicklungen der Unwetter in Nordrhein-Westfalen informieren und mögliche Hilfen des Landes forcieren.

+++ 9.04 Uhr: NRW-SPD fordert schnelle Hilfe für Hochwasser-Opfer und Gemeinden +++

Nach dem Starkregen und Überschwemmungen in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen hat der Düsseldorfer SPD-Oppositionschef Thomas Kutschaty schnelle und unbürokratische Hilfe der schwarz-gelben Landesregierung gefordert. „Der heftige Dauerregen hat viele Menschen in Nordrhein-Westfalen in Not gebracht oder schwer verletzt“, erklärte der SPD-Landespartei- und Fraktionschef.

„Durch den Starkregen mussten viele Menschen von jetzt auf gleich ihre Häuser und Wohnungen verlassen, nur das Nötigste mitnehmen und den Rest zurücklassen“, sagte Kutschaty. Die CDU/FDP-Landesregierung sei nun gefordert, Hilfe zügig zu organisieren. Die Menschen, die betroffenen Städte und Gemeinden sowie auch die Einsatzkräfte brauchten „jetzt schnelle und unbürokratische Hilfe“. Außerdem müsse geprüft werden, inwiefern der Landtag kurzfristig aktiv unterstützen könne.

+++ 9.03 Uhr: 77-Jähriger stirbt in überflutetem Keller in Kreis Unna +++

Während des schweren Unwetters ist am Mittwoch ein 77-Jähriger im nordrhein-westfälischen Kreis Unna im unter Wasser stehenden Keller seines Hauses ums Leben gekommen. Die Kriminalpolizei ermittle zu den Todesumständen des Manns aus Kamen, teilten die Beamten mit. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es aber nicht. Die Polizei erreichten demnach hunderte Notrufe. Zumeist seien vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gemeldet worden. Die Polizei im Kreis Unna rückte zu mehr als hundert Einsätzen aus.

+++ 9.02 Uhr: Bahnverkehr in NRW nach Überflutungen massiv gestört +++

Durch die Überflutungen und den Dauerregen ist der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen massiv beeinträchtigt. Die Bahn rief dazu auf, Fahrten von und nach Nordrhein-Westfalen nach Möglichkeit zu verschieben. Aufgrund von Streckensperrungen fahren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien nicht oder nur eingeschränkt, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Auch auf den Autobahnen gibt es erhebliche Wetter-Folgen.

Die Bahnstrecke Köln – Wuppertal – Hagen – Dortmund ist derzeit nicht befahrbar. Der Hauptbahnhof Hagen sei wegen eines Wassereinbruchs gesperrt. Auch auf der Strecke von Köln nach Koblenz über Bonn Hauptbahnhof könnten keine Züge fahren. Erhebliche Einschränkungen gebe es zudem auf der Strecke von Köln nach Dortmund durchs Ruhrgebiet. Züge aus dem Norden und Osten endeten in Münster, Hamm und Dortmund. Aus dem Süden endeten die Verbindungen in Koblenz oder Köln.

+++ 8.51 Uhr: Kurzschluss durch Hochwasser – Klinik in Leverkusen wird geräumt +++

Wegen einer Störung der Stromversorgung muss in Leverkusen ein Krankenhaus komplett evakuiert werden. Betroffen seien 468 Menschen, teilte das Klinikum Leverkusen mit. Die Maßnahme sei mit der Feuerwehr abgesprochen. Alle Operationen, Termine und Eingriffe seien abgesagt. Bereits in der Nacht sei der Notstrom ausgefallen, einige Stationen seien ohne Licht gewesen. „Die medizinischen Geräte der Intensivstationen mussten teilweise mit Akkus betrieben werden“, teilte das Klinikum mit. Bereits in der Nacht seien 12 Kinder und 15 erwachsene Patienten in umliegende Krankenhäuser verlegt worden.

Auslöser des Stromausfalls war das Hochwasser des Flüsschens Dhünn. Dadurch wurde ein Kurzschluss an zwei Trafos ausgelöst, der Strom fiel aus. Es sei nicht abzusehen, wann die Stromversorgung wieder zuverlässig funktionieren werde, erklärte das Klinikum.

+++ 8.29 Uhr: Ortschaft bei Bevertalsperre in NRW mit Boot evakuiert +++

Nach massiven Regenfällen müssen etwa 1500 Menschen in Hückeswagen im Bergischen Land ihre Wohnungen verlassen. „Bei den Evakuierungsmaßnahmen muss viel mit dem Boot gemacht werden, weil die Straßen nicht mehr befahrbar sind“, sagte ein Polizeisprecher. Betroffen sei vor allem der Stadtteil Kleineichen unterhalb der Bevertalsperre. Bei den Rettungsmaßnahmen seien zwei DLRG-Helfer verletzt worden.

Die Lage scheint allerdings nicht mehr ganz so angespannt wie noch in der Nacht. „Der Damm, der zu brechen drohte, ist soweit sicher“, sagte der Polizeisprecher. In dem Bereich rund um die Talsperre gebe es aber großflächige Überschwemmungen. In der Nacht waren im Oberbergischen Kreis nach Angaben des Polizeisprechers etwa 1000 Kräfte im Einsatz.

+++ 8.23 Uhr: Ministerpräsidentin Dreyer: „Bange mit allen, die in Gefahr sind“ +++

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat nach der Hochwasserkatastrophe in der Eifel ihre Betroffenheit geäußert. „Das Unwetter hat unser Land hart getroffen. Ich bange mit allen, die in Gefahr sind“, schrieb die SPD-Politikerin am Donnerstagmorgen im Kurznachrichtendienst Twitter. Sie danke allen Helfern und Einsatzkräften, die unermüdlich mit großem Einsatz gegen die Wassermassen ankämpften. 

+++ 8.14 Uhr: Mann nach Sturz in überflutetem Keller gestorben +++

In Solingen ist ein 82 Jahre alter Mann nach einem Sturz im überfluteten Keller seines Hauses gestorben. Bei dem Sturz sei er mit dem Kopf unter Wasser geraten, sagte eine Sprecherin der Wuppertaler Polizei. Nach Angaben der Stadt Solingen war der Mann aus einem Kellerschacht gerettet und wiederbelebt worden. Er sei nach dem Transport ins Krankenhaus gestorben.

+++ 8 Uhr: Menschen sitzen in Häusern und auf Dächern fest +++

Wegen der heftigen Überflutungen sitzen mehrere Menschen in ihren Häusern fest. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sitzen nach Angaben eines Sprechers des Eifelkreises in Waxweiler fünf Leute in einem Haus fest, das komplett von Wasser umgeben ist, wie der SWR berichtet. Die Lage sei sehr dramatisch. Rettungskräfte könnten das Haus auch mit Booten nicht mehr erreichen. Man warte auf Hilfe durch die Luftrettung. 

Laut Polizei sitzen viele Menschen auf den Dächern ihrer Häuser fest und warten auf Rettung. Diese müsse zum Teil aus der Luft erfolgen, da die Strömungen zu stark für Feuerwehrboote sind. Auf dem Campingplatz „Stahlhütte“ in Dorsel (Kreis Ahrweiler) und weiteren Anlagen entlang der Ahr mussten Personen von den Dächern ihrer Campingwagen gerettet werden. 

+++ 7.48 Uhr: 2000 Einsätze wegen Unwettern in Trier +++

Einsatzkräfte haben in der Nacht zu Donnerstag mit dem Hochwasser in der Region Trier gekämpft. Mehr als 4500 Anrufe seien bei der Rettungsleitstelle der Feuerwehr eingegangen, teilte die Stadt Trier mit. Dabei wurden Feuerwehr und Rettungsdienste zu 2000 Einsätzen rausgeschickt. In der Stadt Trier hätte zudem die Kyll, ein Nebenfluss der Mosel, im Stadtteil Ehrang gedroht überzulaufen. 1600 Menschen seien daher in der Nacht mit Durchsagen der Feuerwehr darauf vorbereitet worden, ihre Häuser und Wohnungen kurzfristig verlassen zu müssen. Auch eine Wache der Berufsfeuerwehr habe gedroht, überschwemmt zu werden. Sie sei mit Sandsäcken geschützt worden. Gegen sechs Uhr schien demnach der Scheitelpunkt der Kyll erreicht zu sein. Eine Evakuierung sei daher nicht nötig gewesen.

+++ 7.42 Uhr: Vier Tote durch Unwetter in rheinland-pfälzischem Kreis Ahrweiler +++

Im Zusammenhang mit den schweren Unwettern sind im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler in der Eifel mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei in Koblenz am Donnerstagmorgen. Die genauen Umstände seien noch unklar. Die Opfer wurden demnach an mehreren Orten gefunden. Allein im besonders betroffenen Ort Schuld, wo sechs Häuser einstürzten und mehrere weitere einsturzgefährdet waren, würden zudem 50 bis 60 Menschen vermisst, sagte ein Sprecher der Polizei in Koblenz am Donnerstagmorgen der Nachrichtenagentur AFP. „Sehr viele“ Menschen befanden sich demnach auf den Hausdächern, die Rettungseinsätze liefen auf Hochtouren. Allerdings waren demnach mehrere Orte wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Die Rettungskräfte erreichten laut Polizei nicht alle betroffenen Orte, auch Hubschrauber waren im Einsatz.

+++ 7.16 Uhr: Großeinsatz für Feuerwehr nach Gewitter in Schleswig-Holstein +++ 

Nach einem starken Gewitterschauer sind die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Uetersen in Schleswig-Holstein zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. In rund 60 Fällen wurden am Mittwochabend überflutete Keller, Straßen und Grundstücke leergepumpt, wie der Kreisfeuerwehrverband mitteilte. Besonders heftig trafen demnach die Wassermassen die Fußgängerzone, vier Wohnblocks und das Gelände einer Chemiefirma, bei der die Produktionshallen vollzulaufen drohten. Als die Einsatzkräfte bei der Firma eintrafen, hätten Mitarbeiter des Betriebs die Hallen bereits mit dafür vorgesehenen Barrieren gegen das Wasser geschützt. Die Gefahr eines Gefahrgutaustritts habe zu keiner Zeit bestanden, hieß es.

+++ 7 Uhr: Sechs Häuser nach Unwetter in der Eifel eingestürzt – mehr als 30 Menschen vermisst +++

Nach schweren Regenfällen sind in der Eifel in der Nacht zu Donnerstag sechs Häuser eingestürzt. Mehrere weitere Häuser in der Gemeinde Schuld im Landkreis Ahrweiler seien einsturzgefährdet, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP.  Nach Angaben der Polizei vom Morgen werden derzeit mehr als 30 Menschen vermisst.

Im Landkreis Ahrweiler wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Nach Angaben der Polizei waren mehrere Orte wegen Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Menschen seien auf die Dächer ihrer Häuser geflüchtet und warteten dort auf die Rettungskräfte. Landrat Jürgen Pföhler rief die Menschen auf, möglichst zu Hause bleiben und „sich gegebenenfalls in höher gelegene Stockwerke“ zu begeben. „Die Lage ist sehr ernst“, sagte er. Es bestehe Lebensgefahr.

+++ 6.44 Uhr: Damm der Steinbachtalsperre droht zu brechen – A61 vollgesperrt +++

Der Damm der Steinbachtalsperre in Euskirchen droht aufgrund des Unwetters zu brechen. Daher sei am Donnerstag die Autobahn 61 zwischen Bliesheim und Meckenheim vollgesperrt worden, teilte die Polizei mit. Zuvor war die A61 bereits gesperrt worden, weil die Autobahn von Wasser überflutet worden sei. Zur Beobachtung des Dammes seien das Technische Hilfswerk (THW) und die Polizei vor Ort. Der Verkehr wird auf die A565 umgeleitet.

+++ 4.07 Uhr: Wupper-Talsperre läuft kontrolliert ab +++ 

Nach enormen Regenfällen haben die Behörden im Bergischen Land einen unkontrollierten Überlauf der Wupper-Talsperre bei Radevormwald befürchtet. Einsatzkräfte der Feuerwehr können das Wasser mittlerweile jedoch kontrolliert ablaufen lassen, teilte ein Sprecher der Leitstelle Oberbergischer Kreis am frühen Donnerstagmorgen mit. Nach Angaben von Hans-Uwe Koch vom Amt für Bevölkerungsschutz des Kreises soll durch das Ablaufenlassen Druck vom Sperrdeich genommen werden.

+++ 2.08 Uhr: Zwei Feuerwehrmänner bei Unwettereinsätzen ums Leben gekommen +++

Heftiger Regen hat in vielen Teilen Nordrhein-Westfalens für Überschwemmungen und Hochwasser gesorgt – bei Einsätzen im Märkischen Kreis sind dabei zwei Feuerwehrmänner gestorben. In Altena im Sauerland kam bei der Rettung eines Mannes nach dem Starkregen ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann ums Leben. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei im Märkischen Kreis am Mittwoch. Nur zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen. Der 52-Jährige sei am Mittwochabend trotz Reanimations- und Hilfsmaßnahmen gestorben, teilte die Polizei mit. Die Polizei gehe von einem gesundheitlichen Notfall aus.

rw / tkr / les / dho DPA AFP

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